Einträgliche Eheversprechen

26.07.2005

Wir entnehmen unserem Leib- und Magenblatt, dass Karin Miklautsch ab sofort Gastinger heißt, weil sie mit Heinz Gastinger den Bund der Ehe eingegangen ist. Das soll nicht so selten vorkommen, dass sich zwei Liebende das Ja-Wort geben, werden Sie einwenden. Dem ist beizupflichten mit dem kleinen Schlenker, dass die geborene Frau Miklautsch österreichische Justizministerin ist, Heinz Gastinger hingegen ein DV-Techniker.

Nun wissen wir ja, dass Heiratsverbindungen insbesondere für mittelalterliche Adelsgeschlechter oft das einzige Mittel darstellten, Politik zu betreiben.

Schon der Liudolfinger König Heinrich I. (919 bis 936), Gründer des deutschen Reiches, hatte seinen Sohn Otto im Jahr 929 mit Editha verkuppelt, der Halbschwester des Königs von England. Editha, 17 Jahre jung, wurde mit einer Schwester als Assortimentoption nach Deutschland geschickt. Ein bisschen Auswahl sollte doch sein.

Was uns wieder zur Österreich-Connection von Justizministerium und IT bringt: Das, glauben wir nämlich, wäre ein Modell der Einflussnahme, das unser aller Bitkom einmal überdenken sollte. Dieser Interessenverband beklagt ja bekanntlich ständig, wie wenig Pression er auf die Regierenden in Berlin ausüben kann.

Eine geschickte Heiratspolitik könnte da einiges ändern. Zugegeben, momentan sollte man mit Eheversprechungen gegenüber KandidatInnen aus der CDU/CSU oder FDP noch ein bisschen zurückhaltend sein - man weiß ja nie, was am 18. September passiert...