Einstiegsgehälter steigen moderat

10.12.2003
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Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.
Informatiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure legten auch in diesem Jahr bei den Einstiegsgehältern zu. Die neue Studie der IG Metall weist für Universitätsabsolventen dieser Studiengänge eine durchschnittliche Vergütung von 46550 Euro Jahresgehalt aus. Der schwächelnde Arbeitsmarkt wirkte sich bei den befragten Unternehmen kaum auf das Salär der Berufsanfänger aus.

Studierende mit einem technischen oder naturwissenschaftlichen Abschluss können sich freuen: Ihre Einstiegsgehälter erhöhten sich im Vergleich zum letzten Jahr um drei bis zehn Prozent. Die Flaute am Arbeitsmarkt konnte jungen Informatikern, Ingenieuren, Physikern oder Mathematikern wenig anhaben. Mit einem Universitätsdiplom aus diesem Fächerkanon in der Tasche verdienten die Einsteiger zwischen 40.606 Euro und 47468 Euro jährlich, das durchschnittliche Jahresgehalt lag bei 46.550 Euro.

Nach wie vor verdienen Uniabsolventen durchschnittlich 13 Prozent mehr als ihre Kollegen an den Fachhochschulen oder Berufsakademien. Hier lag das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei 41.205 Euro. Ihre Kollegen von den Berufsakademien haben die FH-Absolventen inzwischen überholt. Sie stiegen im Schnitt mit 41.844 Euro ein. Als Grundlage für den Gehaltsspiegel diente eine Umfrage unter den Betriebsräten von 17 großen Unternehmen aus den Branchen Automobil, Elektro, IT und Telekommunikation, die die Einstiegsgehälter von rund 2500 Berufseinsteigern erfassten.

Die Befragung erfolgte im dritten Quartal 2003 und schließt sowohl tarifgebundene Firmen als auch Unternehmen ohne Tarifvertrag ein. Die schlechteren Einstiegschancen von Betriebs- und Volkswirten machten sich auch bei der Bezahlung bemerkbar. Hier mussten die Universitäts- und FH-Absolventen Einbußen von rund 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Mit einem Unidiplom betrug das durchschnittliche Jahresgehalt 43.248 Euro, FH-Absolventen erhielten durchschnittlich 38.162 Euro.

Der IG-Metall-Mann Dieter Scheitor, Teamleiter IT-Industrie, empfiehlt, bei den Gehaltsverhandlungen auf das Jahresentgelt zu achten. Denn beim 13. Gehalt, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sowie einer Leistungszulage unterscheiden sich die Arbeitgeber oft deutlich. Das gilt auch für die Urlaubstage. Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt 24 Werktage, Unternehmen, die nach Tarif zahlen, gewähren dagegen 30 freie Tage pro Jahr. Sowohl beim Gehalt als auch den Urlaubstagen können Absolventen mit einer geschickten Verhandlungstaktik und dem entsprechenden Wissen die Eckwerte zu ihren Gunsten modifizieren.