Cloud Services

Einstieg der Telekom-Anbieter

22.06.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Immer mehr Unternehmen bieten Cloud Services an. Neben den großen IT-Dienstleistern wie IBM oder Sun drängen zunehmend auch TK-Konzerne wie die Telekom und die britische BT auf den lukrativen Markt.
Immer mehr TK-Unternehmen stellen Cloud Services zur Verfügung - darunter die Telekom-Ausgründung Zimory.
Immer mehr TK-Unternehmen stellen Cloud Services zur Verfügung - darunter die Telekom-Ausgründung Zimory.
Foto: Telekom AG

Beim Cloud Computing liegt der Schwerpunkt der Rechenleistung, Anwendungsbereitstellung und Datenspeicherung bekanntlich nicht auf dem Client beim Kunden, sondern bei den Servern, die in Grids und großen Serverfarmen organisiert sind. Die Kunden müssen sich keine Software mehr kaufen oder große Datenbanken vorhalten, sondern zahlen nur nach Nutzung und Bedarf.

Vor allem IT-Anbieter tummelten sich bislang auf dem Gebiet des Cloud Computing. So hat IBM hat vor einigen Tagen sein Cloud-Computing-Portfolio konkretisiert und unter dem Label "Smart Business" neue Cloud-Computing-Produkte und -Services an den Start gebracht, die Kunden helfen sollen, komplexe Geschäftsprozesse in einfach aus der Cloud zu nutzende Services umzuwandeln.

Ein neues Paket mit Cloud-Dienstleistungen hat auch Sun für seine Kunden geschnürt. Der Cloud Strategic Planning Service ist für kleine, mittlere und große Unternehmen gedacht und bietet Hilfestellung bei der Bewertung von öffentlichen und privaten Cloud-Angeboten. Dabei konzentriert sich Sun auf die vier Kernbereiche Business, Organisation und Kultur, Technik sowie IT-Umgebungen.

TK-Dienstleister entdecken Clouds

Neuerdings entdecken aber auch immer mehr TK-Dienstleister das Geschäft mit Cloud Services. Der Grund: Im Gegensatz zum stagnierenden Markt des klassischen Telefoniegeschäfts versprechen Clouds wachsende Märkte und höhere Margen. So will der britische Festnetzanbieter BT in den Markt für Cloud-Computing-Anwendungen einsteigen. Der in den nächsten Monaten gestartete Service Virtual Data Centre (VDC) soll Großunternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors dabei unterstützen, sich flexibel auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen und auf die Anforderungen der Zukunft einzustellen, so BT.

Bereitgestellt wird eine dynamische, virtualisierte Infrastruktur-Plattform, die es den Kunden erlaubt, ihre IT- und Netzwerk-Infrastruktur als Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Server, Storage, Netzwerk-Anbindung und Sicherheitsdienste sollen über ein Online-Portal koordiniert und automatisch bereitgestellt werden. Die Kunden erhalten dabei die Möglichkeit, während der Dauer ihres Leistungsvertrages über das Portal Änderungen an der Infrastruktur in Echtzeit vorzunehmen.

Einer der neuesten "Clouder" ist die Berliner Telekom-Ausgründung Zimory, der neben einer Enterprise eine Public Cloud anbietet. Es handelt sich dabei um einen Online-Marktplatz für Rechenzentrumsressourcen. Unternehmen erhalten damit Zugang zu zusätzlichen Serverkapazitäten - ohne Investitionen in eigene Hardware und ohne langfristige Vertragsbindung. Preisfindung, Mietverträge und Abrechnung zwischen Mieter und Vermieter vermittelt Zimory. Derzeit stehen den Mietern virtuelle Server des Zimory-Partners T-Systems zur Verfügung. Weitere Rechenzentren sollen demnächst angebunden werden.

Ähnliche Center haben die US-Telekomriesen AT&T und Verizon gegründet. In Deutschland wollen neben der Telekom auch Vodafone und QSC Cloud-Dienste anbieten.