Einsatzfelder für Imaging

15.11.1991

Einsatzfelder für Imaging liegen insbesondere in Banken, Bausparkassen und Versicherungen mit ihren vielfältigen Vertragsdaten. Erste Erfolge liegen vor.

Vor allem aber in der öffentlichen Verwaltung, in der Immobilienverwaltung, der Rechtspflege sowie der Verwaltung von Patientenakten gibt es bereits heute breite Einsatzgebiete. Dies zeigen nicht zuletzt die Anwendungen der Oberfinanzdirektion Karlsruhe oder des Bundesamtes für Flugsicherung in Frankfurt.

Weiterhin ist auch der Bereich der Industrie interessant: Kundendienst, Auftragsbearbeitung, Marketing, Forschung und Entwicklung, Konstruktion, Patent- oder Vertragswesen seien hier als Beispiel genannt.

Überall dort, wo Daten in nicht digitaler Form vorliegen und ein Online-Zugriff auf diese Daten sinnvoll erscheint, kommt Imaging in Frage.

Was ist Imaging?

Imaging ist die Verwendung digitaler Technologie zur Verwaltung und Bearbeitung nicht digitaler Medien, wie Papier, Bilder und Sprache. Im betrieblichen Einsatz sieht eine Konfiguration häufig wie in der Abbildung dargestellt aus.

Durch ein lokales Netz (LAN) - und meist einer Schnittstelle zum Großrechner (Host) und externen Diensten (zum Beispiel Telefax) - sind ein Rechner als Server für das optische Archiv, Scanner zur Digitalisierung der Papierdokumente, Drucker und PCs als Arbeitsstationen miteinander verbunden. Die Dokumente werden beim Posteingang eingelesen (" gescannt") und auf opto-elektronischen Speichern "WORM-Platten(Write Once Read Many") mit beschreibenden Schlagworten ("Deskriptoren") gespeichert.

Die Papierdokumente können anschließend vernichtet werden. Die gespeicherten Abbilder stehen jedem Anwender sofort über ein Retrievalsystem zur Verfügung, sofern er einen PC mit den entsprechenden Zugriffsrechten an seinem Arbeitsplatz bedient. Auf diesem PC können neben der Bildverarbeitung weitere Anwendungen laufen, wie zum Beispiel eine Host-Emulation, Textverarbeitung oder eine sogenannte elektronische Vorgangsbearbeitung. Durch elektronische Vorgangsbearbeitung können die Dokumente den Sachbearbeitern direkt nach dem Scannen zugeordnet und elektronisch übermittelt werden. Im einem eigenen Vorgang können die eingehenden Dokumente im Anschluß an das Scannen mit sogenannter OCR-Software (Optical Character Recognition) "inhaltlich erkannt" werden.

Technisch heißt das, daß der Text der Dokumente nicht nur im Bitmap-Format nach dem Scannen zur Verfügung steht, sondern in ASCII-Zeichen umgesetzt wird. Dadurch kann zum Beispiel ein Volltextretrieval in den gescannten Dokumenten durchgeführt werden.