IG Metall analysiert

Einkommen - Die fetten Jahre sind vorbei

22.04.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Die Beschäftigten in der IT-Branche haben im vergangenen Jahr nur geringfügig mehr verdient. Die Krise hatte darauf nur bedingt Einfluss.

Trotz der wirtschaftlich guten Lage in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 gab es für viele Mitarbeiter in IT- und TK-Firmen keine oder nur geringe Gehaltserhöhungen.

In Unternehmen ohne Tarifbindung stagnieren die Gehälter oft schon seit Jahren. Das sind zwei Ergebnisse, die die Gewerkschaft IG Metall aus ihrer aktuellen Entgeltanalyse oder aus den untersuchten 21.000 Daten aus 82 Unternehmen zieht. (siehe auch Kasten "IT-Gehälter).

Ein Blick auf die einzelnen Berufgruppen zeigt, dass Berater, Softwareentwickler, aber auch Systemingenieure in Rechenzentren unter den Fachkräften ohne Personalverantwortung immer noch am besten verdienen. Traditionell schlecht bezahlt werden dagegen Mitarbeiter im Support und in Call-Centern. In letzteren sanken die Gehälter 2008 nochmals um durchschnittlich über zwölf Prozent, selbst erfahrene Kundenbetreuer kommen nur auf 43.000 Euro.

Einbußen für Vertriebsleiter

Ein weiteres Ergebnis: Immer mehr IT-Mitarbeiter haben auch einen variablen Gehaltsbestandteil, die IG Metall hat einen Zuwachs von 25 Prozent ermittelt. Die Höhe der ausgezahlten variablen Gehälter ging 2008 zum Teil stark zurück. Das führte etwa bei Senior Vertriebsbeauftragten (72.000 Euro Jahresgehalt) und Vertriebsleitern (99.000 Euro) zu spürbaren Einbußen. Aber auch für Projekt-Manager schrumpften die erfolgsabhängigen Boni. Je nach Berufserfahrung ergibt sich in dem Bereich eine breite Spanne zwischen 45.000 und 81.000 Euro.