Carl Zeiss

Einheitliches System für Reporting und IFRS-Konsolidierung

04.06.2007
Die Carl Zeiss Unternehmensgruppe hat die Umstellung auf die Bilanzierungsrichtlinien nach IFRS (International Financial Reporting Standards) genutzt, um gleichzeitig eine neue Systemplattform von Hyperion zu installieren und damit die immer wieder auftretenden Abstimmungsprobleme der unterschiedlichen Reporting-Systeme ein für allemal abzustellen. Die neue Lösung erfüllt jetzt alle Informations- und Konsolidierungsanforderungen nach IFRS und bildet gleichzeitig die einheitliche Basis für das interne und externe Berichtswesen.

Schon vor der Umstellung auf IFRS war bei Carl Zeiss eine Hyperion-Lösung für das monatliche Management-Reporting im Einsatz. Auf der Suche nach einer neuen Lösung für den Konzernabschluss fand dennoch ein detaillierter Auswahlprozess statt. Wegen der unsicheren Zukunftsperspektive der früheren Konsolidierungssoftware und dem beschränkten Funktionsumfang im Hinblick auf das Reporting schied diese Lösung als strategischer Ansatz aus. Letztlich entschied sich das Unternehmen, die schon bestehende Reporting-Lösung zu erweitern. „Die Lösung besteht aus der Komponente Hyperion Financial Management für die legale Konsolidierung und einer engen Integration mit der in der Carl Zeiss Gruppe bereits vorhandenen Lösung für das monatliche Management-Reporting auf Basis von Hyperion Essbase”, erklärt Manfred Renner, Leiter Unternehmensplanung und Berichtswesen, der auch für die Informationssysteme verantwortlich ist.

Die Carl Zeiss Unternehmensgruppe gehört zu den weltweiten Marktführern in der optischen und opto-elektronischen Industrie. Als Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zählt das Unternehmen zu den besonders forschungsintensiven Technologiekonzernen. Der heutige Hauptsitz ist Oberkochen in Baden-Württemberg; die Wurzeln liegen im thüringischen Jena, wo das Traditionsunternehmens im Jahre 1846 gegründet wurde. Die Marke Zeiss besitzt in 30 Ländern eigene Niederlassungen und ist in mehr als 100 Ländern mit Repräsentanzen vertreten. Die mehr als 11.000 Mitarbeitern erwirtschafteten im Bilanzjahr 2006/2007 einem Unsatz von 2,4 Milliarden Euro - mehr als 80 Prozent davon im Ausland.

Schon seit 1993 setzt das Unternehmen für das Managementreporting in der Konzernzentrale Software von Hyperion ein. Kern des Planungs- und Steuerungssystems bildete dabei Hyperion Essbase. In den weltweiten Beteiligungsgesellschaften hat Carl Zeiss ein Komplettpaket für die webbasierte Datenerfassung, Verarbeitung und webbasierte Front-Ends im Einsatz. Das neu installierte Hyperion Financial Management bietet Carl Zeiss jetzt eine einheitliche Arbeitsplattform mit zentralem Datenpool und Datenmanagement für Monatsreporting und Konzernabschluss. Dazu gehören auch die zentrale Datenpflege und die dezentrale einheitliche Online-Erfassung von Meldedaten über das Web.

Bei der Mehrzahl der Konzernunternehmen wird SAP R/3 als lokales Buchhaltungssystem eingesetzt. Schnittstellenprogramme sorgen für den automatischen Datentransfer aus den Vorsystemen auf die Hyperion Financial Management-Konzerndatenbank. Die Standorte, die kein SAP-System einsetzen, verwenden speziell gestaltete, webbasierte Eingabeformulare für die Datenübergabe. Per Hyperion Application Link ist das Financial Management-System an die Reporting- und Präsentationsumgebung auf Basis von Hyperion Essbase angeschlossen. Der Link sorgt für den Datentransfer innerhalb der integrierten internen und externen Gesamtlösung. „Mit Hyperion Financial Management konnten wir die Konzernabschlusserstellung deutlich beschleunigen und professionalisieren. Das liegt nicht zuletzt auch am Wegfall manueller Schnittstellen”, sagt Harald Klaiber, Leiter der Konzernrechnungslegung. „Früher arbeiteten die Finanz- und Controllingbereiche mit unterschiedlichen Meldewegen, -formaten und -terminen, wodurch es immer wieder zu Abstimmungsproblemen zwischen den Bereichen kam.”

Mehr als 80 Konzern-Gesellschaften haben jetzt einen dezentralen, webbasierten Zugriff auf ihre Informationen, können diese für eigene Reportingzwecke aufbereiten, analysieren, und auch in Excel-Tabellenblätter übernehmen und dort weiterverarbeiten. Für die so genannten Power-User in den Controlling-Abteilungen der Geschäftseinheiten und im Konzern-Controlling steht eine bi-direktionale Excel-Schnittstelle zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um ein Excel-Add-In, bei dem alle Excel-Funktionen weiterhin zur Verfügung stehen. Zusätzlich erhält der Anwender ein auf seinem Benutzerprofil basierenden Zugriff auf die für ihn freigeschalteten Daten aus der zentralen Datenbank.

Das Top-Management in den einzelnen Gesellschaften, Unternehmens- und Geschäftsbereichen sowie in der Konzernzentrale hat über das Web Zugriff auf das monatliche, inhaltlich aggregierte Standardreporting – sowohl auf dynamische Reports als auch auf statisch eingestellte Berichtsbücher, Cockpitcharts und Watchlists. Dafür steht eigens ein Management-Informationssystem (MIS) zur Verfügung. „Der Ansatz der vollständigen Web-Architektur mit zentralisierter Applikation reduziert signifikant die Kosten der Informations- und Applikationsverteilung”, sagt der IT-Verantwortliche Renner.