43xx-Kunden sind selten auf neuestem Stand

Eingeschränkter VSE-Support soll Anwender zum Upgrade bewegen

21.02.1992

NEW YORK (IDG) - IBM wird möglicherweise den technischen Support für ältere Software-Releases einschränken oder ganz einstellen, um ihre Kunden zur Anschaffung der neuesten Produkte zu bewegen.

Von dieser Maßnahme verspricht sich Big Blue erhebliche

Kosteneinsparungen. Mit entsprechenden Äußerungen zitiert die Schwesterpublikation der COMPUTERWOCHE, die "Computerworld", den IBM Marketing-Beauftragten für die Enterprise-Systems-Produktlinie, Marty Clague.

Clague hatte verlauten lassen, IBM suche nach Wegen, den Support für veraltete Hardware und Software einzuschränken und die betroffenen Kunden zu bewegen, die neuesten IBM-Produkte zu erwerben.

Gegenwärtig arbeitet nur etwa die Hälfte aller MVS-Anwender mit dem neuesten Release ihres Betriebssystems. Noch geringer ist die Upgrade-Bereitschaft bei VSE-Benutzern: Nur rund 20 Prozent dieser Klientel befinden sich auf dem aktuellsten Stand. Der Rest arbeitet mit Software, die bereits vor längerer Zeit entwickelt wurde.

Für IBM bedeuten die unterschiedlichen Release-Stände in erster Linie Kosten, da in den eigenen Labors ebenfalls die überalterten Releases laufen müssen. Nur so kann Big Blue die Wartung der Kunden-DV gegenwärtig gewährleisten. Bevor IBM derlei Schritte einleiten werde, so Clague, erhielten die Anwender ausreichend Informationen. Eine Sprecherin führte gegenüber der "Computerworld" aus, die Kunden würden mindestens ein Jahr vorher gewarnt, ehe die Pflege eines veralteten Releases eingestellt werde.