Sonderrolle für E-Business Offerings

Eine neue Struktur für die Global Services der IBM

21.01.2000
MÜNCHEN (qua) - Mit seinen vielen, schwer voneinander abzugrenzenden Einheiten war der weltweit 136000 Mitarbeiter zählende IBM-Bereich Global Services (GS) bislang schwer zu überblicken. Um das zu ändern, hat der IT-Konzern seine Dienstleistungs-Division zum Jahresanfang neu geordnet.

Manchmal habe das Verhalten von IBM GS an eine Ameisenkolonie ohne Königin erinnert, so spottet der britische Brancheninformationsdienst "Computergram". Doch auch die neue Geschäftsstruktur des IBM-Dienstleisters ähnelt weniger einem zentralistischen Ameisenstaat als einer Matrix.

Die seit Beginn dieses Jahres gültige Aufbauorganisation berücksichtigt vier "Dimensionen:" die geografische, die der Lines of Business, die branchenspezifische und die der konkret verfügbaren Serviceprodukte. Die Strukturen der länderübergreifenden Bereiche (Nord, West, Süd sowie Europa, Mittlerer Osten und Afrika) sollen sich in den einzelnen Ländern widerspiegeln.

Nach eigenen Angaben verfolgt IBM GS mit der Neuorganisation das Ziel, ohne administrativen Overhead das jeweils passende Angebot für einen bestimmten Kunden zusammenzustellen. Wie Marktbeobachter anmerken, könnte den Anstoß zu diesem Projekt die Restrukturierung des Konkurrenten EDS im vergangenen Herbst gegeben haben.

Outsourcer berichten direkt ans Management

Auf der Lines-of-Business-Ebene hat der IBM-eigene Dienstleister sein Geschäft in fünf Bereiche unterteilt: Die "Learning Services" offerieren Ausbildungskurse, die "Integrated Technology Services" (ITS) klassische Wartung; in den "Business Innovation Services" (BIS) sind ab sofort die Unternehmensberater und die Systemintegratoren zusammengefasst; "Strategic Outsourcing" berichtet neuerdings direkt an die Geschäftsführungen; zudem werden hier auch die "E-Business Offerings" integriert.

Mit diesem im vergangenen Jahr gegründeten Geschäftsbereich hofft IBM, die Erwartungen der Kunden auf dem Gebiet der elektronischen Geschäftsabwicklung erfüllen zu können. Im Einzelnen beziehen sich die "Offerings" auf die Themen E-Commerce, Infrastrukturservices, Strategie und Design sowie Hosting-Services.

Mit der IBM Unternehmensberatung will GS - vor allem im Geschäftsbereich BIS - künftig enger zusammenarbeiten. Doch soll die Consulting-Division als selbständige Unit bestehen bleiben.