Sperry Univac-Pressekonferenz:

Eine neue Familie universeller Remote-Terminals

07.05.1976

"Rundet Sperry Univac seine Produktpalette nach unten ab und bringt in eigener Regie eine Version von Decision Data's System 4 als Konkurrenzmodell für IBM's System 3?" orakelten Branchenkenner in Vorausschau auf die Hannover Messe. Sie lagen mit ihrem Tip richtig - und auch wieder nicht.

HANNOVER - Zu den UTS-Geräten gehören einmal das intelligente Bildschirmsystem UTS 400 (Foto), ferner der Texteditor UTS 400 TE (eine dedizierte Variante des Modells 400), und schließlich der Terminal-Computer UTS 700.

Das Dreigespann entspricht in Design und Leistungsfähigkeit den Anforderungen, die im Sinne des "Distributed Processing" an Terminals gestellt werden müssen: Sie sind mit Mikroprozessoren ausgestattet und bildschirm-orientiert. Dazu der Univac-Marketing-Boß: "Die neuen Terminals bringen soviel Eigenintelligenz an den Arbeitsplatz, daß Aufgaben nach draußen verlagert werden können, die sich wirtschaftlicher dezentral abwickeln lassen."

Offline und im Dialog

Die UTS-Software unterstützt sowohl Dialogverkehr im Remote-Batch-Betrieb - wobei die intelligenten Datenendgeräte als "Monostationen" oder Im Multipoint-Verbund eingesetzt werden können - als auch Offline-Verarbeitung vor Ort. So kann etwa beim UTS 700 während einer Datenübertragung zu einem Zentralrechner (der auch ein System 360/370 sein kann) im Spooling-Verfahren gedruckt werden.

Das UTS 400 ist ein modulares System für dialog-orientierte Anwendungen, das in der Grundausstattung aus dem MOS-Hauptspeicher (8 bis 24 KB), Bildschirm mit Tastatur, Mikroprozessor (sechs 8-Bit-Register, zwei 16-Bit-Register), Festwertspeicher, E/A-Interfaces und DFÜ-Ausgang besteht. Ausbaumöglichkeiten: Anschluß von einer oder zwei Nebenstationen an einen "Master" oder maximal sechs Nebenstationen an einen Konzentrator. Über Parallelschnittstellen sind in beiden Fällen bis zu 12 EA-Geräte anschließbar.

Textverarbeitungs-Variante

Wichtig für Univac-Altkunden: Das Remote-Terminal UTS 400 ist mit den Datensichtstationen Uniscope 100 und 200 prozedurkompatibel.

Dem Bildschirm gibt es Ausgabeformate von 960, 1024, 1536 und 1920 Zeichen. Das als kompaktes Tischgerät ausgeführte UTS 400 verwendet als Code 7-Bit-ASCII - die Transmissionen erfolgen im Synchron- oder Start-/ Stop-Verfahren mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 2400 (Start-Stop) bis 9600 Baud (synchron).

RPG und Mikro

Das System mit der größten Einsatzbreite innerhalb der UTS-Line ist der

Terminal-Computer UTS 700. Die Zentraleinheit in der Größe eines Schreibtisches enthält neben dem Mikro-Prozessor einen Hauptspeicher von 48 KB, der auf 64 KB erweitert

werden kann. Das Programm zum Laden des Plattenbetriebssystems DOS ist in einem 512-Bytes-ROM (Read-Only-Memory) implementiert. Darüber hinaus sind die Ein-/Ausgabe-Steuerung und bis zu sechs Disketten-Laufwerke in der CPU untergebracht.

An Direktzugriffs-Speichern stehen Disketten- und Platten-Laufwerke (Gesamtkapazität 40 Millionen Bytes) zur Verfügung.

Über bis zu vier Bildschirm-Arbeitsplätze können UTS-700-Benutzer Daten eingeben und zentral gespeicherte Informationen. Programmiersprache für das Mehrzweck-Terminal ist RPC-II.

Die Monatsmieten liegen zwischen 950 Mark für das UTS 400 (ein Bildschirm, 8 K) und 3500 Mark für eine UTS-700-Basiskonfiguration (48 K) - jeweils im Fünf-Jahres-Vertrag. Mit den neuen universellen, weil intelligenten Terminals setzt Univac auf Kleinrechner - wie alle anderen Mainframer auch. Der zentrale Großrechner soll entlastet werden, so lautet die Devise. Der Anwender profitiert allemal.