Smart Living

Eine Messehalle unter Strom

24.02.2011
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Smart-Grid hat großes Marktpotential

Smart Metering macht den Verbrauch von Haushaltsgeräten transparent.
Smart Metering macht den Verbrauch von Haushaltsgeräten transparent.
Foto: Deutsche Telekom

Die Wirtschaft greift das Thema gerne auf, denn die Aussichten sind verlockend: Netzwerkausrüster Cisco schätzt beispielsweise das Potenzial des neuen Marktes 100 mal höher ein als beim Internet. Der Konzern will schon 2013 rund 20 Milliarden Dollar mit Smart-Grid-Lösungen umsetzen. Siemens taxiert das diesbezügliche Marktvolumen für 2014 auf 100 Milliarden Euro. Weitere Unternehmen wie Microsoft, IBM und T-Systems steigen ebenfalls in das neue Boom-Segment ein. In einigen Jahren soll die gesamte Datenkommunikation vom Stromzähler bis zum dezentralen Wärmeerzeuger über das Internet Protocol (IP) laufen, das bereits den Datenverkehr im Internet regelt.

Die nötige Vorarbeit für moderne IT-Systeme der Energiewirtschaft wurde über Jahre im TK-Sektor geleistet. Auch hier haben sich neue Wertschöpfungsnetze etabliert, die von übergreifenden Applikationen in Form gehalten werden. Ohne durchgängige Kommunikation für Roaming, Billing, neue Dienste, flexible Tarifmodelle sowie Call-Center und Selbstbedienungsportale für Kunden wäre die innovative Branche im Wachstum blockiert. In der Telekommunikation ist es durch die Liberalisierung gelungen, ein langweiliges Allgemeingut wie die Gesprächsminute in ein zukunftsfähiges Produktportfolio zu verwandeln, über das man wieder spricht. Nur wer sich nahtlos in die neuen Wertschöpfungsnetze des Energiemarktes einklinken kann, wird am Erfolg teilhaben. Ohne eine moderne IT geht diese Gleichung nicht auf.

Veranstaltungen

Die SmartHome-Fachtagung auf der CeBIT bietet Vorträge und Diskussionen zu Themen wie Planung und Dokumentation, Smart Metering sowie Lifestyle und AAL. Veranstalter ist der Bundesverband "SmartHome Initiative Deutschland e.V.“

Samstag, 5. März 2011
10:30 bis 15:30 Uhr
Convention Center (CC), Raum Dresden
Teilnahmebeitrag für Nichtmitglieder: 98,77 Euro
Anmeldung über www.smarthome-deutschland.de

Auf der Messe erfährt der Besucher nicht nur, wie sich durch den Einsatz intelligenter Netze und Energie-Management-Systeme der Stromverbrauch reduzieren lässt. Gezeigt werden auch moderne Überwachungsanlagen zum Schutz vor Einbruch, Feuer oder Wasserschäden, innovative Unterhaltungskonzepte sowie digitale Assistenten (AAL = Ambient Assisted Living), die älteren Menschen ein längeres Wohnen zu Hause ermöglichen sollen. Andere Assistenten bieten etwa Concierge- oder Medien-Services. Aussteller in Halle 19 sind unter anderem die Deutsche Telekom AG, die RWE Effizienz GmbH, der dänische Anbieter Qees und die Z-Wave Alliance. Dies zeigt: Der neue CeBIT-Schwerpunkt "Smart Home" bringt marktrelevante Akteure unter einem Dach zusammen und schafft damit die Voraussetzungen für die branchenübergreifende Vernetzung – sowohl menschlich als auch technisch. (ue)