Was CIOs akut beschäftigt

Eine Lanze für SOA

04.08.2009
Von  und
Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie wollen IT-Mitarbeiter einstellen, während andere ihre IT-Abteilungen verkleinern. Was haben Sie denn vor?

Trotz Wirtschaftskrise stehen bei uns die Zeichen noch auf Wachstum. Als ich vor etwa einem Jahr die Verantwortung für den IT-Bereich übernahm, haben wir begonnen, die IT für das weitere Unternehmenswachstum vorzubereiten, also viele Dinge von Grund auf zu erneuern.

Ich habe die "Agenda 2013" für unsere IT definiert. Dazu gehört die Erstellung eines SAP-Templates, das wir zunächst europaweit und später weltweit in unseren Tochtergesellschaften zum Einsatz bringen wollen. Ein Teil dieser Entwicklung soll der Aufbau einer Service-orientierten Architektur sein. Ich halte SOA nach wie vor für einen zielführenden Ansatz. Das Thema befindet sich derzeit nur in dem Tal zwischen Hype und Praxiseinsatz. In ein paar Jahren ist eine SOA ganz selbstverständlich die Basis jeder modernen IT-Umgebung.

Die richtigen IT-Mitarbeiter zu bekommen ist leider schwierig. Wir brauchen Menschen, die den richtigen Mix aus Informatikwissen und betriebswirtschaftlicher Kompetenz mitbringen und sich zudem mit unserer Region anfreunden können. Der Karl-Storz-Standort Tuttlingen ist überraschenderweise für viele Bewerber nicht besonders attraktiv - trotz der Nähe zum Ballungsraum Stuttgart, der Schönheiten des Schwarzwalds und des kurzen Weges zum Bodensee. So hat ein von uns beauftragter Personaldienstleister eigenen Angaben zufolge für drei offene SAP-Stellen mehr als 450 Profile geprüft und nicht ein einziges gefunden, das fachlich ein Vorstellungsgespräch rechtfertigen würde und wo die Kandidaten bereit gewesen wären, in den Tuttlinger Raum zu ziehen. (Februar 2009)