Gründer

Eine gute Geschäftsidee reicht nicht aus

08.12.2010
Von Frank Knobloch

3. Venture Capital ist kein wirkliches Risikokapital.

Venture Capital (VC) mit Risikokapital zu übersetzen ist einer der größten Fehler moderner Sprachwissenschaft. VC scheut das Risiko genauso wie Banken. Es gibt nur einen Unterschied: Eine VC-Firma verlangt keine Sicherheiten und begnügt sich in der Regel mit Anteilen am Unternehmen. Banken können in der Gründungsphase helfen, allerdings nur, wenn man Sicherheiten hinterlegt.

Ansonsten ist der Gang zu Banken beschwerlich. Mit den VC-Unternehmen ist es ähnlich wie mit den Business Angels (BA). Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass eine VC-Firma klar auf Investitionen orientiert ist, und zwar oft mit fremdem Geld, also nicht dem der VC-Mitarbeiter. Im Umfeld der Business Angels hingegen trifft man auch auf mögliche Unterstützer, die nicht investieren, sondern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn solche Leute doch investieren oder bürgen, dann mit ihrem eigenen Geld.

Die Entscheidung zwischen Venture Capital und Business Angel ist keine Frage der Phase, in der man sich befindet (Seed, Startup, Wachstum). Es geht eher um die Frage, welche Hilfen man benötigt und wie viel Geld. Einen VC-Manager interessiert in der Regel kein 200.000-Euro-Investment, wenn er üblicherweise Millionen oder manchmal sogar Milliarden bewegt. Einen Business Angel zu finden, der Millionen oder Milliarden aus seinem eigenen Vermögen einbringt, ist ebenfalls unwahrscheinlich.

4. Erste Erlöse:

Das Kernproblem eines jeden Startups

Unternehmen, die jahrelang von Venture Capitalists finanziert wurden, dann plötzlich Geld einnehmen und nicht nur ausgeben müssen, stehen meist vor einem existenziellen Problem - der Monetarisierung. Sie ist der wesentliche Punkt in einem Geschäftsmodell. Man kann und sollte sich als Startup nicht auf Venture-Kapitalisten verlassen, das kann schnell in den Ruin führen. Als Startup sollte man sich möglichst früh entscheiden, ob man weitere Finanzierungsrunden anschließen oder darauf vertrauen will, dass sich das Geschäftsmodell schon trägt. Sportics hat nach einem Jahr im Investmentmarkt für sich beschlossen, dass diese Lernphase reicht.

Sportics

Das Web-Portal Sportics hat sich zum Ziel gesetzt, Sportler mit den Mitteln der IT zu unterstützen. Der Kern des Geschäftsmodells ist eine Plattform, an die Sportcomputer, Pulsuhren, Ergometer und Fitness-Systeme für einen nahtlosen und automatisierten Datenfluss angebunden werden. Schon während des sportlichen Treibens lassen sich die Leistungsdaten in Echtzeit übertragen. Hierbei können die Nutzer live per Web oder auf dem Handy ihre Daten zur Kenntnis nehmen und sich dadurch motivieren lassen. Kein Sportler oder Trainer muss nun "irgendwie" die Daten zum PC oder ins Web schicken, denn sie stehen jederzeit und überall zur Verfügung.