Der mathematisch-technische Assistent

Eine DV-Karriere-Chance für die Frau

19.12.1975

MÜNCHEN - Im weiten, sich stetig verändernden Feld der DV-Berufe und der recht unscharfen Berufsbilder gibt es seit mehr als einem Jahrzehnt auch eine exakt beschreibbare Gruppe: die mathematisch-technischen Assistenten. Die MTAs, wie sie kurz genannt werden, sind in der Mehrheit Assistentinnen. Bei der BASF in Ludwigshafen zum Beispiel, die für die MTA-Ausbildung die ersten Initiativen setzte, sind zwei Drittel der 120 Beschäftigten dieser Gruppe Frauen.

Prüfung vor der IHK

Der MTA gehört zu den vom Bundesarbeitsministerium anerkannten Ausbildungsberufen. Eine Reihe von Unternehmen bildet junge Leute nach dem MTA-Muster aus. Die Prüfungen können vor den Industrie- und Handelskammern (IHK) in Ludwigshafen, Frankfurt und Solingen abgelegt werden. In Ludwigshafen stand die MTA-Wiege: Um einen neuen Typ "Computernaher" Mitarbeiter sowohl für kommerzielle als auch für technisch-wissenschaftliche EDV-Aufgaben zu entwickeln. hatte die BASF den Beruf des mathematisch-technischen Assistenten im Ansatz schon Ende der fünfziger Jahre "erfunden".

1500 MTAs in der BRD

Rund 1500 MTAs sind inzwischen in der BRD ausgebildet worden. Als Voraussetzung für die zweieinhalbjährige Ausbildungszeit gilt im Regelfall das Abitur. Ausgebildet wird in Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und IHK im richtigen Mix zwischen Theorie und Praxis. Schon wahrend der Ausbildung gilt der "Kandidat" als fest angestellter Mitarbeiter. Nach der Prüfung winkt ihm (oder ihr) ein Anfangsgehalt knapp unter 2000 Mark 30jährige MTAS verdienen im Schnitt bereits um die 3000 Mark im Monat: die Grenzen nach oben setzt die eigene Tüchtigkeit. Häufigste MTA-Tätigkeit: Selbständige Programmentwicklungen, aber auch Assistenz von Mathematikern und Naturwissenschaftlern in Computernähe.