Eine deutsche DV-Karriere

04.03.1988

Nicht jeder möchte Karriere machen. Als Trauerwein kürzlich an einem Management-Symposium zum Thema "Die Hack(fleisch)ordnung bei McDonald's und ihre Auswirkung auf den künftigen ISDN-Einsatz" teilnahm, hörte er von einem Informatik-Absolventen, der sich im Verlauf der vergangenen Jahre für alle möglichen Positionen in der DV-lndustrie und bei Anwender-Unternehmen beworben hatte. Jedesmal war er abschlägig beschieden worden - aber das störte ihn nicht im geringsten.

Es lag dem "Dipl.-lnform."-Träger nämlich gar nichts daran, eine schlechtbezahlte Erwerbsarbeit als Lohn-undCobol-Programmierer zu übernehmen. Und auch ein Job im After-Sales-Support eines DV-Herstellers schien ihm nicht erstrebenswert. Weitaus mehr interessierte es ihn, in erfolglosen Forschungsprojekten Erfahrungen zu sammeln.

So wurde er um ebendiese reicher, was ihn alsbald befähigte, die subakademische ! Laufbahn an einer bundesdeutschen Fachhochschule einzuschlagen. Merke: Informatik-Lehrstühle sind sicherer, als die Bildungspolitik erlaubt.

Dem Vernehmen nach soll unser Informatikus indes nicht glücklich sein, weil auch dieses Amt Arbeit mit sich bringt - und sei's nur, öffentliche Fördermittel zu beantragen.