Agile, Wasserfall und co.

Eine Aufgabe - drei Entwicklerteams

03.01.2012
Von Stefan Ueberhorst

Effiziente Übergaben

Kritiker der agilen Entwicklungsmethode und des 24-Stunden-Ansatzes bemängeln oft, dass dieser Gewinn an absoluter Projektzeit sehr teuer erkauft werden muss, weil beispielsweise die Übergaben und Abstimmungen zwischen den Untergruppen oder die Zusammenarbeit mit Anwendern viel Zeit und damit Geld kosten. "Das können wir nach unserem empirischen Vergleich nicht bestätigen. Bereits nach kurzer Zeit verlaufen die Übergaben extrem effizient", resümiert der Cirquent-Berater. "Rechnet man die Kostenvorteile durch die Offshore-Entwicklung ein, sind die Aufwände denen von komplett lokalen Waterfall-Teams in den Industrieländern absolut vergleichbar."

Mit diesem Praxisvergleich sieht Cirquent die Möglichkeit, mit agilen Methoden und Sprints die Projektzeit zu verkürzen, bestätigt - besonders in der Kombination mit einer Follow-the-Sun-Organisation. Bei fast 60 Prozent Zeitersparnis fielen die rund 27 Prozent Mehraufwand, die aufgrund der Sprint-Abstimmungen und Übergaben im Projekt entstehen, weniger bedeutend aus, als von Kritikern agiler Methoden angenommen.

Den von vielen CEOs und CIOs gefürchteten Risiken einer Offshore-Entwicklung halten die Berater entgegen: Wer nur die Geschwindigkeitsvorteile nutzen will, aber die Gefahren von Offshore-Entwicklungen scheut, kann grundsätzlich auch ein Drei-Schichten-Modell in der lokalen IT-Abteilung einführen. Allerdings habe man die Erfahrung gemacht, dass der regionale Abstand die formal und inhaltlich geordnete Übergabe fördert, denn der übliche Plan B mit gemeinsamen Überstunden entfalle hier. (ue)