Kostenvergleich TelexBrief belegt die Vorteile des Fernschreibers:

Ein Telex spart im Schnitt sieben Mark

10.02.1978

MÜNCHEN (pi) - Besonders in mittleren oder kleinen Unternehmen und Betrieben gilt noch heute die Meinung, ein eigener Fernschreiber sei zu teuer und zu aufwendig oder nur für bestimmte Branchen notwendig, bei denen Korrespondenz unbedingt schnell sein muß. Nun legt Siemens ausführliche Wirtschaftlichkeitsberechnungen vor, die auch für diese Betriebsgrößen genau das Gegenteil beweisen: ein Normalbrief ist um durchschnittlich sieben Mark teurer als ein Fernschreiben mit gleichem Informationsinhalt. Oder anders: Schon bei einer Zahl von mehr als drei Fernschreiben täglich ist der "Sofortbrief" wirtschaftlicher als "Opas Brief".

Der Kostenvergleich basiert auf Daten, die das Marktforschungsinstitut Infratest-Industria im Auftrag von Siemens über das Korrespondenzverhalten von Unternehmen verschiedener Branchen erfragt hat. Bei der Gegenüberstellung von Normalbrief zu Sofortbrief wurde davon ausgegangen, daß ein durchschnittlicher Geschäftsbrief 1600 Anschläge, ein Fernschreiben mit gleichem Informationsinhalt dagegen nur 900 Anschläge hat. Außerdem hat man die Art der verwendeten Fernschreiber berücksichtigt. So steht der mechanische Fernschreiber meist in einem gesonderten

Raum, der leisere elektronische Fernschreiber dagegen in der gleichen organisatorischen Einheit, in der er gebraucht wird, also direkt im Büro. Das spart noch zusätzlich Weg- und Zeitkosten.

Verglichen werden in den Berechnungen die fünf in der Wirtschaft am häufigsten vorkommenden Methoden der Korrespondenzerstellung im Büro. Bei der Konzeption eines Textes zum Beispiel in Stichworten und anschließendem Phonodiktat kostet ein Normalbrief 20,44 Mark, ein Sofortbrief per Telex aber nur 13,54 Mark. Bei dieser Methode spart man also pro Fs 6,90 Mark. Entsteht das Konzept wieder in Stichworten, aber mit darauf folgendem Stenodiktat, kommt ein Normalbrief auf 21,38 Mark, ein Telex aber nur auf 13,92 Mark. Hier bleiben unter dem Strich sogar 7,46 Mark je Fernschreiben. Den Berechnungen liegt das Gebühren- und Kostenniveau vom Oktober 1977 zugrunde.

Unabhängig von den Arbeitsgewohnheiten kann man also davon ausgehen, daß ein Fs im Durchschnitt sieben Mark einspart. Da die Fixkosten für Miete, Grund-, Wartungs- und anteiligen Einrichtungsgebühren für einen Fernschreiber 19,17 Mark pro Arbeitstag betragen, bringen damit bereits drei Fernschreiben täglich eine Einsparung. Diese Zahlen gelten für den elektronischen Fernschreiber; bei der mechanischen Ausführung ändern sie sich nur geringfügig: hier liegt die Rentabilitätsgrenze bei 4,4 Fs pro Tag. Bei der Überlegung, ob man sich einen Fernschreiber anschaffen soll, braucht man also nur abzuschätzen, wieviel abgehende Normalbriefe sich durch ein Telex ersetzen lassen. Die Entscheidung ist dann schnell getroffen.

Weniger gut in Mark und Pfennig ausrechnen läßt sich zum Beispiel, daß ein Fernschreibgerät automatisch empfängt sowie Tag und Nacht einsatzbereit ist. Ferner wird das neue Fernschreib- und Datennetz der Deutschen Bundespost, das gerade mit dem rechnergesteuerten Vermittlungssystem EDS aufgebaut wird, den Telexverkehr noch attraktiver machen.