Austausch mit Studenten
15:30 Diplomand Caspar kommt vorbei. Er ist einer von zwölf Studenten, die bei Pentasys ihre Abschlussarbeit schreiben. Das Systemhaus gibt das Thema vor und betreut den Studenten sechs Monate lang, was oft der Ausgangspunkt für den anschließenden Berufseinstieg ist. Auch Günther Reisner, der physikalische Technik studierte und seine Leidenschaft fürs Programmieren entdeckte, war einst Diplomand bei Pentasys und wurde damals von Vorstand Franz Wenzel betreut.
Entwickler gesucht
Projekt-Manager, Softwareentwickler und -architekten sucht Martin Lehnert das ganze Jahr über. Er leitet das Personal-Management des Münchner Systemhauses Pentasys, das 130 Mitarbeiter beschäftigt. "Eigentlich war es nie besonders einfach, Java-EE (Enterprise Edition)-Entwickler zu bekommen", sagt Lehnert. "Aber heute brauchen wir mehr Energie, um die passenden Leute zu finden." Zu Letzeren zählt Lehnert nicht unbedingt die Einser-Absolventen. Die Note ist nur ein Kriterium unter mehreren, viel entscheidender sei die Projekterfahrung, die auch schon ein Berufseinsteiger in Praktika oder Entwicklungsjobs erworben haben kann.
Um möglichst früh Bewerber auf Pentasys aufmerksam zu machen, betreuen Mitarbeiter wie Günther Reisner Abschlussarbeiten von Studenten. Das Thema gibt das Systemhaus vor, der Student setzt es im Unternehmen um und steigt dann oft nach dem Abschluss fest ein. Jedes Jahr werden auf diese Art etwa zwölf Abschlussarbeiten geschrieben.
Heute betreut Reisner selbst Studenten. Caspar, der sich in seiner Arbeit mit der Programmiersprache Scala befasst, ist etwas frustriert, die letzten drei Tage hat er auf der Stelle getreten. Die Entwicklungsumgebung Eclipse scheint in diesem Fall nicht die richtige zu sein. Zusammen beschließen sie, dass Caspar es mit Netbeans versuchen soll. Vom Austausch mit den Studenten profitiert auch der erfahrene Entwickler: "Die Studenten bearbeiten immer die neuesten Themen, so dass ich auch einen guten Einblick bekomme", sagt Reisner, der sich im Internet, mit Fachzeitschriften und internen Workshops weiterbildet.
Allerdings ist er lange genug im Geschäft, um die Grenzen der Weiterbildung zu kennen: "Das Feld ist einfach zu groß, um überall am Ball zu bleiben." Technisches Wissen, belegt auch durch diverse Zertifizierungen, ist für den Entwickler und Softwarearchitekten nur die eine Seite der Medaille. Die andere sind die Soft Skills: Reisner hat nicht nur innerhalb von Pentasys schon Workshops und Vorträge gehalten, sondern auch beim Kunden. Und eine Fähigkeit, die man im Studium nicht ausbilden kann, ist in seinen Augen besonders wichtig im Projektalltag: "Im direkten Kundengeschäft muss man lernen, diplomatisch zu sein."
- HTML5 Rocks!
Im Jahr 2010 ins Leben gerufen bietet die Seite Web-Designern und -Entwicklern zahlreiche Code-Beispiele, Demos, sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Umgang mit fast allen HTML5-Features an. - Sproutcore
Sproutcore diente als solide Basis für das MobileMe-Angebot der Jobs-Company und hat sich unter Entwicklern in erster Linie aufgrund seiner Robustheit, Schnelligkeit und Skalierbarkeit einen Namen gemacht. Das Besondere an dem Framework besteht jedoch darin, dass die gesamte Business-Logik mit JavaScript umgesetzt und vollständig auf Client-Seite implementiert wird. - Adobe Edge
Mit "Adobe Edge” stellt der Multimedia-Riese ein neues Tool zur Animation und zum Interaktions-Design für Webseiten zur Verfügung, mit dem sich Flash-ähnliche Inhalte auf Basis von HTML5, JavaScript und CSS3 realisieren lassen. - HTML5 Boilerplate
Mit Cross-Browser-Normalisierung, eingebauten Performance-Optimierungen und erweiterten Features, zu denen etwa Cross-Domain-Ajax zählt, vereinfacht Boilerplate die Arbeit mit vielen Standard-Funktionen, die eigentlich gar nicht so leicht zu implementieren sind. Im Paket enthalten ist zudem eine .htaccess-Konfigurationsdatei, die vor allem für Anfänger sehr praktisch sein kann. - Modernizr
Bei Modernizr handelt es sich um eine quelloffene JavaScript-Library, mit der sich Darstellungsfehler von CSS3- und HTML5-Websites auf älteren Browsern verhindern lassen sollen. - Sencha Touch
"Sencha Touch" ist eins der populärsten Frameworks für die Erstellung plattformübergreifender Anwendungen für Smartphones. Es basiert vollständig auf HTML5, JavaScript und CSS3 und wartet mit einer einfachen Verwaltung für Touch-Ereignisse, sowie einer umfassenden UI-Bibliothek auf. - Jo HTML5 App Framework
Realisiert von David Balmer, Senior Software Engineer WebOS Developer Relations, ist das Jo Framework kompatibel mit vielen der wichtigsten Smartphone-Plattformen: iOS, Android, Chrome OS, Blackberry und WebOS. Wie der Anbieter erklärt, ist das Framework speziell für die Entwicklung von Apps konzipiert, also nicht für traditionelle Websites, und wartet mit wiederverwendbaren UI-Widgets und einfach zu implementierenden CSS3-Animationen. - Maqetta
Mit dem quelloffenen und Web-basierenden Web-Editor "Maqetta” lassen sich Benutzeroberflächen für Desktop- und Mobile-Anwendungen erstellen - auf Basis von HTML5, CSS3 und Ajax. Die Lösung wurde von IBM als Antwort zu Flash und Silverlight entwickelt - mit dem Ziel, die Defizite von Ajax-Umgebungen gegenüber diesen proprietären Lösungen auszugleichen. - Media Element Player
Wer schon heute die Möglichkeiten von HTML5-Video ausnutzen möchte, der kann auf den "Media Element Player” zurückgreifen. Dabei handelt es sich um eine kostenlose JavaScript-Bibliothek aus dem Open-Source-Bereich, die mithilfe von CSS und dem populären Framework "JQuery” einen universellen Video-Player implementiert.
Dass Reisner die meisten Projekte direkt beim Kunden vor Ort abwickelt, schätzt er sehr. "Dadurch bekomme ich einen guten Einblick in die unterschiedlichsten Anwendungen und Prozesse. Und je mehr man kennen lernt, um so mehr neue Ideen bekommt man."
17:00 Reisner packt zusammen. Acht Stunden sind genug für den Familienvater, der seine Kinder nicht nur zu Bett bringen möchte. Morgen wartet ein neuer Tag mit neuen Bugs. Ein Fall für den Entwickler mit dem geübten Auge und der Ruhe der Erfahrung.