Thomas Vašek ist sicher ein glücklicher Mensch. Und er lässt die Welt an diesem Glück teilhaben: "Ich liebe meine Arbeit", lautet der erste Satz seines aktuellen Buches. Es heißt "Work-Life-Bullshit" und die These steht im Untertitel: "Warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre führt."
In diesem Werk teilt uns Vašek, der als Chefredakteur eines Philosophiemagazins seinen Lebensunterhalt verdient, nicht ganz uneitel mit, dass er "gar nicht viel anderes tue" als zu arbeiten und "dennoch weder krank, noch erschöpft" sei und daher das "Gejammer über die Zumutungen der Arbeit" nicht mehr hören könne.
Sind die vielen arbeitsbedingt psychisch Kranken also nur Hypochonder und Jammerlappen? Führt das Bedürfnis nach Freizeit und nach der Trennung von Arbeit und Leben tatsächlich in die Irre? Ist das Geheimnis des Glücks, die Arbeit ganz einfach zum Lebensinhalt zu machen?
Zunächst einmal muss man fragen, was "Arbeit" ist. Der Philosoph Vašek gibt darauf keine befriedigende Antwort. Er scheint nicht zu merken, dass das, was er pausenlos tut, kaum mit demselben Arbeitsbegriff zu fassen ist wie das, was eine Kassiererin oder ein Bankkaufmann tut. Und daher ist sein Buch mit 275 Seiten trotz aller aufgehäuften Gelehrsamkeit selbst ziemlicher Bullshit.
- In der freien Natur ...
... erholen sich die meisten CIOs hierzulande gern. Aber auch Heimwerken, Bonsaizüchten oder Gärtnern steht bei den IT-Profis nach der Arbeit auf dem Programm. - Es grünt so grün
... bei Horst Westerfeld. Der ehemalige CIO des Landes Hessen ist begeisterter Gärtner und freut sich über die frische Ernte auf seinem Tisch. - Sönke Vetsch
... hat sein Hobby auch im Büro um sich: Der ehemalige CIO der Börse Stuttgart liebt Bonsais. - Auf zwei Rädern
... verbringt der ehemalige EBZ-CIO Markus Kapler (hier mit Team, obere Reihe, 2.v.re.) seine Freizeit. Wahlweise mit dem Rad oder mit dem Motorrad. - Von Entspannung
... kann bei Leo Hintersteiner, CIO bei Wittur Austria, in seiner Freizeit keine Rede sein. Der begeisterte Triathlet ist für die Ironman Weltmeisterschaft Hawaii 2013 nominiert! - Heimwerken
...leistet bei Able-CIO Christoph Grewe-Franze ebenso gute Dienste zum Entspannen wie Spaziergänge mit seinem Hund. - Der CIO des Jahres 2012
... war Thomas Noth von der Talanx AG. Er entspannt sich gerne im Kreis seiner Familie oder fährt Oldtimer. - Musik
... ist für Klaus Höffgen, CIO bei der Delvag Luftfahrtversicherung, das allerbeste zum Abschalten. - Hoch hinaus
... treibt es Volker Dirksen, CIO bei Springer. Er geht gerne bergsteigen, 2011 hat er z.B. den Annapurna in Nepal umrundet. - Michael Kollig, heute bei T-Systems,
... räumte 2012 beim 'CIO des Jahres' groß ab: Als CIO von Danone war er Gewinner des Global Exchange Awards und Dritter bei den Großunternehmen. Und trotzdem bleibt noch Zeit für Familie und Golfen. - BRITA-CIO Frank Nittka
... ist gerne sportlich unterwegs: Mountainbiken, Ski/Snowboard, Laufen und Tennis zählen zu seinen Hobbys. Aber er trifft sich auch einfach gerne mit guten Freunden. - ProSiebenSat1-CIO
... Andreas König engagiert sich als Business Angel und geht gerne golfen mit der Familie. - In der Ruhe liegt die Kraft
Deshalb geht Thorsten Pawelczyk, CIO bei Tönsmeier, gerne zum Yoga. - Der Mittelstandsgewinner 'CIO des Jahres 2012'
... entspannt sich am liebsten in der freien Natur. Aber auch Musik steht bei Bernd Kuntze von Haas Food Equipment ganz hoch im Kurs. - Golfen
... und Joggen sind die beiden Sportarten, bei denen Johnson Controls-Automotive-CIO Volker Raupach gut abschalten kann. - Dietmar Schlößer
... ist CIO bei Deloitte. Davon erholt er sich gerne mit seiner Familie, aber auch Rudern und Laufen stehen auf dem Freizeitprogramm. - Rehau-CIO Thomas Schott
... zieht's in die Berge: Er ist gerne mit dem Mountainbike in großen Höhen unterwegs. - Viel frische Luft
... bevorzugt der CIO der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Vitt. Er geht gerne in seiner Freizeit wandern und radfahren. - Christian Mezler-Andelberg
... CIO bei Magna Steyr setzt in seiner Freizeit eindeutige Prioritäten: seine Familie. Und ab und zu noch mal ein gutes Buch. - Sebastian Saxe, CIO bei Hamburg Port Authority
... entspannt sich gerne mit einen guten Buch, geht aber auch gerne Wandern und auf Reisen. - Jochen Schneider, Ex-CIO
... der Zürcher Kantonalbank ist ein großer Fan von Ausdauersportarten. Joggen, Schwimmen, Rennrad fahren: Hauptsache, draußen unterwegs.
Der amerikanische Soziologe Richard Florida hat sehr schön beschrieben, wie Künstler, Musiker, Wissenschaftler, Autoren - also Leute wie Vasek - sich nie zwingen lassen und dennoch fast immer mit Kunst, Musik oder Wissenschaft befasst sind, ohne das als Mühsal zu empfinden. Wie sich "Arbeit" und Spiel bei ihnen verwischen, weil sie viel Zeit für intensive Konzentration in Einsamkeit brauchen. Und dazwischen Phasen, in denen sie scheinbar nichts tun, während in ihren Köpfen neue Werke heranreifen. Ein Controller würde das, was Vašek oder Florida tun, nicht "Arbeit" nennen. Und er hätte damit Recht.
Wer seine leidenschaftlichen Interessen ausleben und davon leben kann, und das noch weitgehend selbstverantwortlich und ungebunden, der wird nie ausbrennen. Der hat selbstverständlich auch kein Bedürfnis nach Grenzen für seinen Beruf. Natürlich ist so ein Mensch immun gegen Burnout und andere arbeitsbedingte Krankheiten. Thomas Vašek und Richard Florida können auf die Work-Life-Balance pfeifen, weil für sie Lebensinhalt und Erwerbstätigkeit identisch sind. Happy few!
Arbeit ist etwas anderes. Etymologisch kommt das Wort vom lateinischen "arvum", dem Ackerland, und im Mittelhochdeutschen war es gleichbedeutend mit Mühsal. Der Philosoph Otfried Höffe definiert Arbeit als "Tätigkeit des Menschen in Abhängigkeit von Natur und natürlicher Bedürftigkeit zum Zweck der Lebensunterhaltung und -verbesserung." Oder wie es in der Bibel heißt: "Im Schweiße Deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen."