SAP ERP Einführung

Ein Jahr bis zum Big-Bang

16.03.2010
Von Ima Buxton

Video-Conferencing spart Reisekosten

Ein zeitnaher Abgleich der benötigten Bedarfe für Produkte wie Lichtsensoren war in den einzelnen Werken erst nach der Umstellung auf SAP möglich.
Ein zeitnaher Abgleich der benötigten Bedarfe für Produkte wie Lichtsensoren war in den einzelnen Werken erst nach der Umstellung auf SAP möglich.
Foto: Steinel GmbH

Der Startschuss für Speed erfolgte im Juli 2008 und führte in einer ersten Phasen zu einer Ablösung der alten AS400 Umgebung durch SAP ECC 6.0 mit allen Modulen. Betroffen waren 450 User und dreizehn SAP Buchungskreise. Der Name "Speed" ist dabei Programm für das Projekt. Mit dem Claim "Softwareeinführung präzise effizient erfolgreich durchführen" setzte die Steinel Unternehmensleitung sich und dem fünfzehnköpfigen Projekt-Team zeitlich einen engen Rahmen: Phase eins sollte mit der Implementierung an fünf Standorten in nur zwölf Monaten zum Abschluss kommen. Der so genannte "Big Bang" - der zeitgleiche Produktivstart an allen Standorten - wurde für Juli 2009 festgesetzt - schon nach einem Jahr. "Das war ein echter Hammer", sagt Heinz. "Noch nie zuvor wurde für ein SAP-Projekt mit mehreren Roll-Outs ein derart enger Zeitrahmen angesetzt. Geschafft haben wir das, weil wir fast ausschließlich Standardprozesse eingeführt und fast keine Change requests definiert haben. Die SAP-Standards haben unsere Anforderungen bereits optimal abgebildet."

Um den Anforderungen Stand halten zu können, stellte der IT-Leiter der Produktivphase eine intensive Vorbereitungsphase voran, in der auch die Entscheidung für SAP ERP fiel. "Die SAP-Lösung entsprach bei dieser Anzahl von Inter-Company-Prozessen am besten unseren globalen und integrativen Anforderungen", sagt Heinz. "Kurz: Wir fanden unsere speziellen Inter-Company-Prozesse in diesem Umfeld am besten abgebildet." Die Wahl für den Implementierungspartner fiel nach einem Testlauf auf Basis Steinel spezifischer Prozesse auf Siemens SIS. "Der Pluspunkt bei Siemens war die Internationalität. Uns war wichtig, an den verschiedenen Standorten Berater aus den entsprechenden Ländern vor Ort zur Verfügung zu haben."

Speed erforderte die Anpassung der kompletten IT-Infrastruktur: Die Leitungen zu allen Standorten wurden ausgetauscht, die gesamte Office-Palette erfuhr ein SAP-seitig vorgegebenes Upgrade von Version `97 auf 2003. Hardware-seitig kam es zum Austausch von Desktop-Systemen und Monitoren. Die Produktionsstandorte wurden um ein Video-Konferenz-System ergänzt, um Reisekosten einzusparen. Insgesamt war der Transfer von Daten aus 35 Altsystemen innerhalb der vorgegebenen zwölf Monate in die neue IT-Umgebung erforderlich.