Ein Converter stellt den Code um Borland wirft Delphi-Angel in der Visual-Basic-Gemeinde aus

24.03.1995

HANNOVER (qua) - Das Rennen laeuft: Mit der Vertriebsfreigabe des grafischen Entwicklungswerkzeugs "Delphi" tritt Borland gegen Microsofts "Visual Basic" an. Mit Hilfe einer Konvertierungssoftware sollen auch eingefleischte Visual-Basic- Entwickler auf das Pascal-basierte Delphi eingeschworen werden.

Ab sofort steht das Borland-Produkt in den Regalen der Fachhaendler. Als Preis fuer die Desktop-Ausfuehrung schlaegt der Hersteller rund 700 Mark vor. Wer bereits einen "C"- oder "Pascal"-Compiler von Borland einsetzt, bekommt das Tool fuer 200 Mark, ohne beziehungsweise fuer 300 Mark mit Dokumentation - sofern er es innerhalb der naechsten 80 Tage kauft. Die Client-Server- Version wird bis Mitte Juni 2500 Mark kosten; danach schlaegt sie mit 2900 Mark zu Buche. Entwickler, die bereits mit Borland- Sprachen arbeiten, zahlen 920 Mark fuer ein Upgrade.

Laut Gerhard Romen, Geschaeftsfuehrer der Borland GmbH, Langen, hat Delphi gegenueber dem Konkurrenzprodukt Visual Basic vor allem den einen Vorteil: Es ist quasi in sich selbst geschrieben. Folglich koennten die Entwickler Delphi-Komponenten entwickeln, ohne dafuer die Sprache zu wechseln. "Das verstehen wir unter einer offenen Umgebung", wirft sich der deutsche Borland-Chef in die Brust.

Um der riesigen Visual-Basic-Gemeinde den Umstieg auf Delphi zu ermoeglichen, bietet Borland ab sofort einen Converter an, der den Anwendungscode aus der einen in die andere Sprache umwandelt. Wie Romen ergaenzt, ist ein aehnliches Produkt auch fuer den GUI-Builder "Powersoft" in Arbeit.