System-Management

Ein Autopilot für den IT-Betrieb

10.12.2010
Dank moderner IT lässt sich mittlerweile fast jeder Geschäftsprozess automatisieren. Mit dem "Autopilot for IT Operation" will Arago dafür sorgen, dass dies auch für den IT-Betrieb gilt.

Der IT-Dienstleister Arago AG hat sich seit 1995 auf die Entwicklung und den Betrieb von Business-Anwendungen für Internet, Intranet und Extranet spezialisiert. Zu seinen Kunden zählen Organisationen wie Union Investment, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder Ameropa Reisen. Ein Produkt der Frankfurter ist die selbst entwickelte und im eigenen Haus eingesetzte Autopilot-Engine zur Automatisierung des IT-Betriebs. Das Software-Tool liegt mittlerweile in der vierten Generation vor. Unter dem Namen Arago Autopilot for IT Operation ist das Werkzeug seit Kurzem auch für Rechenzentren erhältlich. Neben Public- und Private-Cloud-Umgebungen soll der Autopilot auch den Betrieb konventioneller IT-Infrastrukturen bis hin zu Individualentwicklungen automatisieren.

Im Gegensatz zu klassischen Automatisierungswerkzeugen, die mit vordefinierten Skripten arbeiten, basiert der Autopilot auf modularen, wiederverwendbaren Wissensbausteinen. Im Kontext des jeweiligen IT-Modells kombiniert die Software diese Bausteine selbständig zu einem vollständigen Handlungsablauf, um etwa eine Störung zu beheben. Dabei kann das Werkzeug, so der Hersteller, durch dynamisches Neukombinieren auch auf unbekannte Ereignisse reagieren.

IT-Experte als Notnagel

Lässt sich eine Störung trotz allem nicht automatisch beheben, werden die gesammelten Informationen und Analyseergebnisse zur weiteren Bearbeitung an denjenigen IT-Spezialisten übergeben, der über das größte Expertenwissen für die fragliche Situation verfügt. Da die Software viele Vorarbeiten bereits erledigt hat, kann sich der Administrator besser auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren.

Laut Arago lässt sich der Autopilot in jede IT-Umgebung integrieren, in der bereits Prozesse etabliert sind. Er unterstützt etwa die Itil-Prozesse Incident-, Problem-, Change- und Event-Management und dient als Datenlieferant für die Prozesse Availability- und Capacity-Management, wird dort aber auch selbst aktiv. Umfängliche eingeführte Prozess-Strukturen braucht der Autopilot nicht, Vor- aussetzung für seinen Einsatz sind allerdings das aktuelle IT-Modell sowie ein angeschlossenes Monitoring-System. Neben der Arago-eigenen Lösung WatchMe lassen sich dafür die Systeme von IBM, HP, BMC, Microsoft, EMC Ionix und der Open-Source-Monitor Nagios einbinden.

Die im Autopilot for IT Operation enthaltene Wissensbibliothek umfasst die Arago-Erfahrung aus zwölf Jahren Webfarm-Sys-tembetrieb. Bereits im Auslieferungszustand soll die Software je nach Ausgangslage 30 bis 60 Prozent aller Vorfälle automatisch bearbeiten können. Passt der Anwender die system-

eigenen Regeln an, etwa an den individuellen Applikationsbetrieb, soll sich diese Quote laut Hersteller auf bis zu 80 Prozent steigern lassen.

Zwei Vertriebsmodelle

Die Einführung des Autopilot for IT Operation erfolgt in mehreren Phasen, die von Arago-Spezialisten begleitet werden. Dabei kann der Kunde zwischen einem klassischen Kaufmodell oder einer Erfolgsbeteiligung wählen.

In beiden Modellen übernimmt der Hersteller nach eigenen Angaben einen Gutteil des Risikos: Für den Kauf einer Lizenz gilt eine uneingeschränkte Geld-zurück-Garantie, die Erfolgsbeteiligung fällt ohnehin nur auf die tatsächlich erzielten Einsparungen an. (ue)

Auf einen Blick

  • Autopilot for IT Operations setzt ein IT-Modell beziehungsweise eine Content-Management-Database (CMDB) voraus.

  • Anschließbare Monitoring-Systeme sind Arago WatchMe, IBM Tivoli Monitoring (ITM), Netcool/Omnibus, BMC CMF, EMC Ionix, Nagios, HP OpenView und Microsoft SCOM (MOM).

  • Der Autopilot kommt mit wiederverwendbaren Wissensbausteinen und erweiterbaren Basisregeln.