Ein Ansatz jenseits der Applikations-Server

Ein Ansatz jenseits der Applikations-Server Iona Technologies entwirft mit C3 ein Middleware-Konzept

02.04.1999
MÜNCHEN (gfh) - Iona Technologies will sich mit einen selbstentwickelten Middleware-Konzept vom Rummel um die Applikations-Server abheben. C3 heißt die Architektur, die um Ionas Corba-kompatiblen Object Request Broker "Orbix" gebaut wurde.

Bislang weigert sich der Hersteller, C3 eindeutig einer Produktkategorie außer dem vagen Begriff Middleware zuzuordnen. Man könne es funktional als Applikations-Server sehen, es biete jedoch mehr als diese von viel Medienrummel begleitete Technik, die wie C3 vom Web aus Zugriff auf Unternehmensanwendungen gestattet. Bei C3 handle es sich darüber hinaus um eine Architektur, in der alle gängigen Komponententechniken zum Zuge kommen. Auf den Web-Seiten des Unternehmens wird C3 durchgehend als Vision bezeichnet, weil es nun darauf ankommt, ob sich Partner und User finden, die die Architektur nutzen, um Dienste dafür zu schreiben.

Als Basis von C3 dienen zur Abstraktion von der Protokollebene der Object Request Broker (ORB), Remote Procedure Calls zum netzweiten Aufruf von Anwendungen sowie andere Nachrichten-orientierte Middleware. Darüber sitzen der Message Broker und Object Transaction Monitor (OTM). Auf dieser Ebene werden die Objekt-Container implementiert, die neben dem Komponentenmodell von Microsoft auch die Enterprise Javabeans (EJB) von Sun unterstützen.

Innerhalb dieser Container-Schicht befinden sich die Komponenten und Konnektoren, denen bei der Funktion, zwischen Unternehmens-DV und Web zu vermitteln, die Hauptarbeit zukommt. Sie sollen Dienste wie Transaktionen, Sicherheit, Datenbank-Integration, Nachrichtenübermittlung zwischen Anwendungen und System-Management zur Verfügung stellen.

Die Komponenten sind in C++ oder Java geschrieben und lassen sich durch benutzereigene Programme ergänzen. Die Konnektoren dienen jenseits der Transport-Protokolle als Verbindung zu externen Programmen wie etwa Standard-Softwarepaketen a la SAPs R/3.

Koordiniert wird die Middleware-Architektur durch ein Component Framework, das den Container-Diensten mit OTM und dem Message Broker Programmierschnittstellen zur Verfügung stellt. Programmieren lassen sich die Komponenten mit Ionas hauseigenem "Graphical Server Builder" (GSB).