Eigentlich sollte mit XML alles einfacher werden

14.05.2001

Das W3C, das in den Augen vieler Entwickler XML durch zahlreiche Zusatzstandards und Erweiterungen von der ursprünglichen Idee entfernte (siehe www.xml.com/lpt/a/2001/02/28/eightytwenty.html), erhält nun veritable Konkurrenz. Immerhin ging es den XML-Erfindern vor allem darum, durch die Reduktion von SGML-Komplexität ein einfacheres Markup-System zu schaffen, das für eine deutlich größere Anwenderschaft interessant sein sollte.

W3C will Regelwerk: Im Wettstreit untereinander verhalten sich Standardorganisationen, die gerne "non profit" in ihrem Titel führen, häufig nicht anders als konkurrierende Hersteller. Besonders das W3C versucht, weitgehend anerkannte Empfehlungen aus dem eigenen Haus auszunutzen, um darauf ein übergreifendes Regelwerk für XML aufzubauen. Die Verstrickung der Spezifikationen untereinander sorgt nicht nur für Unübersichtlichkeit, sondern kann einem W3C-Vorschlag zur Durchsetzung verhelfen, auch wenn ihm mangels Zustimmung durch Anwender und Entwickler die nötige Legitimität fehlt. Im Fall von XML Schema sieht es so aus, als wollte die Organisation von Tim Berners Lee andere Spezifikationen nach und nach darauf aufbauen: Das wird beispielsweise bereits für den Entwurf von XSLT 2.0 sichtbar.