Informationsüberflutung

Ehepartner hassen den BlackBerry

17.11.2008
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Unternehmen hoffen auf eine technische Lösung des Problems

CW: Wie leiden Unternehmen unter der Informationsflut?

Bei Ehefrauen nicht unbedingt beliebt: Der Blackberry.
Bei Ehefrauen nicht unbedingt beliebt: Der Blackberry.
Foto: flickr, BrittneyBush

Yates: Dies ist schwer allgemein zu beantworten. Ich kenne aber viele Fälle, in denen einzelne Mitarbeiter unter der Informationsflut leiden. Wir sprachen im Rahmen unserer Untersuchungen auch mit den Ehepartnern der Befragten. Viele von ihnen hassen es regelrecht, dass ihr Partner einen BlackBerry nutzt. Es kommt zu vielen Spannungen in der Beziehung. Manche Befragte verstecken sich deshalb im Badezimmer, um ihre Nachrichten abzurufen.

CW: Wird also in Unternehmen nicht genug getan, um die Nutzung von Informationen besser zu steuern?

Yates: Unsere Gesellschaft beschränkt sich darauf, dem Problem Namen wie "CrackBerry" und andere Suchtbegriffe zu geben, statt es zu adressieren. Meistens warten Unternehmen darauf, dass ihnen die Technik das Problem mit dem Informationsüberfluss löst. Doch wenn wir es den Mitarbeitern überlassen, mit dem Problem allein fertig zu werden, wir die Kommunikation noch fragmentierter als heute werden. Technik ist nur ein Teil der Lösung. Genauso wichtig ist der richtige gemeinschaftliche und persönliche Umgang mit ihr.

CW: Wie gehen Sie persönlich damit um?

Yates: Ich habe mir beispielsweise angewöhnt, erst dann nach Haus zu gehen, wenn sich die verbliebenen Nachrichten im E-Mail-Posteingang ohne scrollen anzeigen lassen. Das führt allerdings manchmal dazu, dass ich auch unwichtige Nachrichten schnell beantworte, nur um sie los zu werden. Fernen mag ich keinen ständigen Telefonate und versuche daher, die Leute dazu zu bewegen, mir stattdessen E-Mails zu schicken. Aber jeder hat da auch im MIT seine eigenen Angewohntheiten und Vorlieben (as).