Ehemaliger Finanzchef von Worldcom ist pleite

28.07.2006
Vier Jahre nach der folgenschweren Insolvenz des US-Carriers ist der ehemalige Chief Financial Officer (CFO) Scott Sullivan, einer der Drahtzieher des elf Milliarden Dollar schweren Bilanzbetrugs bei Worldcom, zahlungsunfähig.

Sullivan, der aktuell eine fünfjährige Haftstrafe absitzt, hat sich bereit erklärt, der US-Börsenaufsicht SEC für seine Rolle beim Worldcom-Skandal rund 13,6 Millionen Dollar Strafe zu zahlen. Doch die Behörde wird leer ausgehen, da Sullivan sein Vermögen bereits verloren hat: Um eine Sammelklage von geschädigten Worldcom-Investoren beizulegen, hat der frühere Topmanager seine elf Millionen Dollar teure Villa in Boca Raton, Florida, verloren. Nachdem er zusätzlich noch sein Rentenkonto bei Worldcom leer geräumt hat, ist Sullivan laut SEC nicht imstande, die Strafe zu zahlen.

Bei dem größten Bilanzfälschungsskandal in der US-Geschichte verloren die Investoren des TK-Konzern Worldcom im Sommer 2002 insgesamt 180 Milliarden Dollar. Der Carrier selbst hat sich nach einer Umstrukturierung in MCI umbenannt und wurde Anfang des Jahres vom Konkurrenten Verizon Communications für knapp 8,5 Milliarden Dollar übernommen. (mb)