Japaner und Europäer sollen Fünfte Computergeneration entwickeln:

EG zu mehr Kooperation aufgefordert

13.04.1984

LONDON (VWD) - Die europäische EDV-Industrie ist auf der Londoner Konferenz über multinationale Unternehmen in der Europäischen Integration aufgefordert worden, sich mit Japan an der Entwicklung der Fünften Computergeneration zu beteiligen. Dr. Koji Kobayashi, Präsident des japanischen Elektronikkonzerns NEC, unterstrich, daß sich bereits britische Gesellschaften am Programm des Instituts für Computertechnologie (ICOT) beteiligen, das vom japanischen Ministerium für Internationalen Handel und Industrie (MITI) gefördert wird.

Eine Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern wäre nach Kobayashi sehr wünschenswert. Zwischen Japan und der EG sei der technologische Austausch derzeit viel geringer als zwischen Japan und den USA. Europäische Unternehmen sollten auch die Mühen nicht scheuen, in Japan Tochtergesellschaften einzurichten oder Joint-ventures mit japanischen Firmen zu vereinbaren.

IBM-World-Trade- und IBM-Europa-Präsident Kaspar V. Cassasi sagte, daß sich die Haltung der Öffentlichkeit gegenüber ausländischen multinationalen Investitionen wesentlich gebessert habe. Gerade in der Rezession hätten sich die Multis als ein besonders stabiles Marktelement erwiesen. Sie seien weiter gewachsen und hätten ihre Investitionen gesteigert, während andere Unternehmen Rückschläge erlitten.

Cassasi unterstrich, daß IBM weiterhin Investitionen in 100prozentig kontrollierten Unternehmen vorziehe, jedoch finanzielle Engagements in Unternehmen mit geringeren Beteiligungen und über Kooperationsabkommen nicht grundsätzlich ausschließe.