EG denkt über Superomputer in Europa nach

01.03.1991

BRÜSSEL (vwd) - Die Entwicklung von Superrechnern, die nach der Jahrtausendwende Wissenschaft und Forschung revolutionieren werden, bedarf nach Ansicht von Experten einer konzertierten Aktion aller Europäer. Dies geht aus einem Bericht einer Expertengruppe hervor, die jetzt von EG-Vizepräsident Filippo Maria Pandolfi vorgestellt wurde.

In diesem Bericht schlägt die unter Vorsitz von Carlo Rubbia, Physik-Nobelpreisträger und Generaldirektor des Genfer Kernforschungszentrums Cern, tagende Gruppe fünf untereinander abhängige Aktionen vor:

- Entwicklung innovativer Software nach völlig neuen Konzepten, mit denen die Möglichkeiten der Evolution der Supercomputer-Architektur erforscht werden können.

- Förderung einer eigenständigen europäischen Superrechner-Industrie, die international wettbewerbsfähig ist.

- Entwicklung eines europaweiten Telekommunikationsnetzes.

- Verstärkte Grundlagen- und angewandte Forschung in diesem Bereich durch Industrie, Hochschulen und Forschungsstätten.

- Verbesserung der Aus- und Weiterbildung, um den Mangel an qualifizierten Ingenieuren und Wissenschaftlern zur Entwicklung von Supercomputern auszugleichen.