HANNOVER (CW) - Für die Einrichtung von Arbeitsvermittlungsstellen auf privater Ebene sprach sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche aus. Gesetzlich kontrolliert böten sie eine gute Ergänzung zur staatlichen Stellenvermittlung.

Parallel zur nach wie vor wichtigen Vermittlung durch die Arbeitsämter sollten nach Ansicht Hirches private Agenturen zugelassen werden, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, "Angebot und Nachfrage möglichst schnell zueinanderzuführen." Nach Angaben der neuesten Ausgabe der vom Wirtschaftsministerium herausgegebenen Publikation "Wirtschaftspolitik aktuell" liegt der Handlungsbedarf auf der Hand: Viele offene Stellen würden dem Arbeitsamt nicht mehr gemeldet. Unternehmen griffen vielmehr zur Selbsthilfe durch Stellenanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, weil das Arbeitsvermittlungsmonopol als nicht mehr zeitgemäß und effektiv empfunden werde.

Um einer etwaigen Ausbeutung von Arbeitssuchenden von vornherein den Boden zu entziehen und auch Belange des Datenschutzes zu berücksichtigen, seien parallel zur

Schaffung privater Arbeitsvermittlungsstellen entsprechende gesetzliche Neuregelungen und Kontrollen möglich und sinnvoll. Hirche verwies in diesem Zusammenhang auf positive Ergebnisse in anderen Ländern. So habe unter anderem die Schweiz mit privaten Agenturen als Ergänzung zur staatlichen Arbeitsvermittlung gute Erfahrungen gemacht. +