Gräber: Outsourcing profitiert von Kalkül

EDS will sich stärker auf den freien Markt konzentrieren

06.12.1991

FRANKFURT (vwd) - Über eine spürbare Klimaverbesserung am Outsourcing-Markt berichtete Horst Gräber, Geschäftsführer der EDS Deutschland GmbH, Rüsselsheim, in Frankfurt. Die emotionalen Barrieren gegen die Auslagerung der Datenverarbeitung wichen zunehmend nüchternem betriebswirtschaftlichem Kalkül.

EDS werde im Geschäftsjahr 1991 mit 40 Kunden rund 80 Millionen Mark Umsatz im freien Markt erzielen. Nach wie vor dominierend sei jedoch der Umsatzanteil aus dem Betrieb der gesamten Datenverarbeitung für die Adam Opel AG. Von insgesamt rund 400 Millionen Mark werden 80 Prozent mit Aktivitäten für Opel und deren Mutter General Motors (GM) erzielt.

EDS Deutschland ist inzwischen von 1200 Mitarbeitern im Vorjahr auf derzeit mehr als 1400 Beschäftigte gewachsen. Gräber äußerte sich überzeugt, das Geschäft außerhalb von GM bis 1995 auf 50 Prozent Umsatzanteil steigern zu können. In Deutschland zählen neben Opel Unternehmen wie MWM, Porsche und Hoechst zu den Kunden. 1991 expandierte darüber hinaus der Bereich CAD-Service für Konstruktions- und Entwicklungsbüros. Neben der Rücker GmbH, Wiesbaden, und Ekkard Design, Fulda, nehmen rund 20 Firmen diesen Service in Anspruch.

Weltweit verfügt EDS mit 7400 Kunden in 29 Ländern über ein Auftragsvolumen von derzeit 17,4 Milliarden Dollar, die Mutter GMC nicht eingerechnet. Das bedeutet, so Gräber, daß EDS mit seinen rund 70 000 Mitarbeitern allein aufgrund abgeschlossener Verträge weitere sechs Jahre arbeiten könnte. Während das Verhältnis GM zu konzernfremden Kunden derzeit bei etwa 80 zu 20 Prozent liege, werde bis 1995 ein ausgeglichenes Verhältnis erwartet. Weltweit werde bereits mehr als die Hälfte des Unisatzes außerhalb der Muttergesellschaft erzielt. *