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EDS will ein Sechstel des Personals abbauen

10.09.2004

Um seine Kostenstruktur zu straffen, zieht der IT-Dienstleister EDS in Betracht, in den nächsten 27 Monaten weitere 15.000 bis 20.000 Stellen zu streichen. Hintergrund sind die aktuellen Bemühungen der Texaner, ihre Rechenzentren zu konsolidieren und das Servicegeschäft weiter zu automatisieren. Um profitabler zu werden, hat das Unternehmen aus Dallas im Laufe dieses Jahres bereits die Beschäftigtenzahl um 5200 auf 120.000 gesenkt.

Auf einer Analystenkonferenz von Citigroup Smith Barney in San Francisco erklärte Konzernchef Michael Jordan, die Entlassungen würden 2006 vorgenommen, wenn EDS seine Produktivitätsziele erreicht habe. In den kommenden zwei Jahren werde sich bei EDS eine Menge verändern. Die Maßnahmen seien erforderlich, um wie geplant die jährlichen Betriebskosten bis Ende 2006 um insgesamt 20 Prozent oder drei Milliarden Dollar zu reduzieren.

Genaue Angaben darüber, in welchen Unternehmensbereichen Mitarbeiter ihre Jobs verlieren könnten, machte Jordan nicht. Ein Sprecher wies darauf hin, dass der Stellenabbau nicht über Nacht passieren werde. Das Personal verursache nur 50 bis 60 Prozent der Betriebskosten. Das Ausmaß der Stellenstreichungen hänge daher deutlich von den Fortschritten bei der Verbesserung der Arbeitsprozesse, der Einkaufsorganisation und dem Personal-Management zusammen. Außerdem könnte die Zahl der Entlassungen geringer ausfallen, wenn EDS in den kommenden zwei Jahren große Serviceaufträge an Land ziehe.

Grund für die geplanten Einsparungen sind eine Reihe schlecht laufender Großaufträge, die den hinter IBM zweitgrößten IT-Dienstleister unter Druck setzen. So hat ein Deal mit dem US-amerikanischen Navy Marine Corps EDS seit der Unterzeichung im Jahr 2000 bereits einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar eingebracht. Im Juli beendeten die Texaner vorzeitig einen Vertrag mit Dow Chemical, nachdem dieser bereits ein 460 Millionen Dollar großes Loch in die Finanzen gerissen hatte. (mb)