Ausschreibung ließ keine Mitbewerber zu:

EDS verhindert Perots Geschäft mit US-Post

15.07.1988

WASHINGTON (IDG) - Die Immer noch bestehenden Rivalitäten zwischen der Eletronic Data Systems (EDS) und ihrem inzwischen ausgeschiedenen Gründer H. Ross Perot haben zu einem weiteren Konflikt geführt. EDS hatte Einspruch gegen einen Vertrag eingelegt, den die US-Postgesellschaft mit Perot abgeschlossen hatte.

Mit seinem neuen Unternehmen, der Perot Systems Corp., hatte Perot mit der US-Post einen Vertrag über die Reorganisation der Gesellschaft unterzeichnet. Im Rahmen der ersten bereits abgeschlossenen Phase des Projektes untersuchte Perot die Arbeitsweise der Postgesellschaft unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Für die zweite Phase war die Realisierung eines Datentechnikkonzeptes vorgesehen, um Arbeitsprozesse zu rationalisieren.

An den Erträgen der Postgesellschaft, die durch die Rationalisierungsmaßnahmen erwirtschaftet würden, sollte Perot beteiligt werden. Ein Gerichtsentscheid als Folge des Einspruchs von EDS und anderen Konkurrenten bewirkte nun, daß Perot seine Aktivitäten vorerst einstellen muß.

Als Grund für den Protest nannte eine Sprecherin der seit 1984 zum General-Motors-Konzern gehörenden EDS die Tatsache, daß die Postgesellschaft das Angebot nicht öffentlich ausgeschrieben habe. Wenigstens für die zweite Phase des Projektes sollten Mitbewerber eine Chance bekommen, sich zu beteiligen. Auch Vertreter des Kongresses sind dagegen, Perot alleine mit der Reorganisation der Postgesellschaft zu betrauen.

Sie fürchten, daß Perot außergewöhnlich hohe Profite machen wird. Darauf muß der Ex-EDS-Mann ohnehin noch bis Jahresende 1989 verzichten. Solange ist er an einen Stillhaltevertrag mit General Motors gebunden, der es ihm verbietet, mit seiner neuen Gesellschaft Gewinne zu machen.