Abkehr vom Acis-Kernel

EDS übernimmt von Intergraph CAD-Aktivitäten

24.10.1997

Vorläufig handelt es sich bei der Ausgründung um eine Absichtserklärung, da die Verhandlungen zwischen beiden Geschäftsführungen noch nicht abgeschlossen sind. Bei EDS Deutschland geht man jedoch davon aus, daß die neue Company Anfang 1998 ihre weltweiten Geschäfte aufnehmen kann.

Das Portfolio des künftigen Anbieters wird das im High-end-Markt für 3D-CAx angesiedelte EDS-System "Unigraphics" enthalten, das um Intergraphs Midrange-Produkte "Solid Edge" und "EMS" ergänzt wird. Voraussetzung für ein datenkompatibles, skalierbares Lösungsspektrum ist allerdings Intergraphs Wechsel von dem bislang verwendeten Geometriekernel "Acis" zu Unigraphics "Parasolid"-Technik. Der Schwenk in der Modellierungsbasis soll bis Mitte nächsten Jahres mit der Verfügbarkeit von "Solid Edge 5.0" vollzogen sein. Für Kunden der aktuellen Version steht dann laut Intergraph eine Konvertierungsroutine zur Verfügung, mit der sich die Konstruktionsdaten ohne Informationsverluste übernehmen lassen.

Weitreichende Vorteile von der Fusion der jeweiligen Konzernbereiche verspricht sich EDS vor allem für das Windows-NT-Geschäft. Intergraph verfüge über sehr gute NT-Programmierkenntnisse und intensive Kontakte zu Microsoft, heißt es bei der Kölner EDS-Division. Umgekehrt werde Intergraph, abgesehen von einer direkten Einsicht in Parasolid-Entwicklungen, der Weg in die Großunternehmen geebnet. Damit es produktseitig zu keiner Überschneidung kommt, müsse die weitere Betriebssystem-Orientierung von Unigraphics, das bislang im NT-Emulationsmodus läuft, überprüft werden. Organisatorisch werden die betroffenen Unternehmensbereiche komplett aus den Muttergesellschaften herausgelöst: Es wechseln also nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Vertriebskanäle die Firma.