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EDS senkt Ergebnisprognose für 2004

16.07.2004

Der IT-Dienstleister Electronic Data Services (EDS) hat am gestrigen Donnerstag seine Prognosen für das abgelaufene zweite Quartal bestätigt. Gleichzeitig bekräftigte das Unternehmen aus Plano, Texas, seine Umsatzerwartungen für 2004, engte jedoch die Ergebnisprognose auf den unteren Bereich seiner bisherigen Prognosespanne ein. Der Outsourcing-Riese reagierte damit auf einer Abstufung seiner Bonitätsbewertung durch die Rating-Agentur Moody's Investors Service.

In einer Stellungnahme auf seiner Website erklärte das mit rund 4,4 Milliarden Dollar verschuldete Unternehmen, die Abstufung des Kredit-Ratings auf "Junk-Status" sei unbegründet: EDS mache bei seiner Restrukturierung klare Fortschritte und stehe finanziell auf gesunden Füßen. Außerdem habe der Konzern seine Wettbewerbsfähigkeit stark verbessert und sei zuversichtlich, die Ergebnisprognose für das zweite Quartal zu erfüllen. Die Texaner rechnen mit einem Pro-forma-Verlust von drei Cent je Aktie, zuvor hatte EDS vor Sondereffekten ein ausgeglichenes bis mit sechs Cent je Aktie negatives Ergebnis in Aussicht gestellt. Die Erlöse aus dem Verkauf von UGS PLM Solutions, Restrukturierungskosten sowie Rückstellungen für eine Einigung bei einem nicht näher genannter Auftrag (Computerwoche.de berichtete) mit eingerechnet, werde jedoch ein Nettogewinn von rund 53

Cent pro Aktie erzielt. Die Einnahmen sollen am oberen Rand der bisherigen Spanne von 5,1 bis 5,2 Milliarden Dollar liegen.

Gleichzeitig reduzierte der Konzern allerdings seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2004 ein. EDS rechnet nun nur noch mit einem Pro-forma-Profit von 20 bis 30 Cent je Aktie, zuvor hatte die Spanne zwischen 20 und 40 Cent je Aktie gelegen. Die Umsatzerwartung von 20 bis 21 Milliarden Dollar wurde dagegen beibehalten. Laut Umfrage von Thomson First Call hatte die Wall Street bisher im Schnitt mit einem bereinigten Gewinn von 21 Cent pro Aktie bei 20,7 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet.

Ende Mai hatte EDS die Ausgabe von Schuldverschreibungen sowie Aktien im Umfang von bis zu 2,5 Milliarden Dollar beantragt, um eine weitere Herabstufung seiner Kreditbewertung vorzubeugen (Computerwoche.de berichtete). Nun jedoch kündigte der Servicekonzern an, er habe die Aufnahme von mehr als eine Milliarden Dollar Kapital bis auf weiteres verschoben. Das vorhandene Kapital reiche für die Wachstumspläne völlig aus, so die Begründung. Die Auswirkungen des Downgradings will EDS am 28. Juli bei der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse näher diskutieren. Aus Sicht von Analysten wird sich an der tatsächlichen Zinsbelastung zwar wenig ändern. Das Image des Unternehmens leide an der Herabstufung der Kreditwürdigkeit jedoch deutlich. Dies wiederum könnte die Gewinnung neuer Kunden und den Turnaround erschweren. (mb)