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EDS-Projekt mit britischer Behörde droht zu scheitern

22.11.2004

Der krisengeschüttelte IT-Dienstleister EDS kommt nicht aus den Schlagzeilen. Ein Großprojekt mit der britischen Behörde Child Support Agency (CSA) steht offenbar kurz vor dem Scheitern. EDS hatte für die CSA, die unter anderem für die Auszahlung von Unterstützungsleistungen an Alleinerziehende zuständig ist, eine Vorgangsbearbeitung entwickelt. Dazu gehört auch ein Telefoniesystem der englischen BT Group. Das kombinierte System hat einen Auftragswert von rund 800 Millionen Dollar.

Vor einem parlamentarischen Aufsichtsgremium bezeichnete ein Beamter des übergeordneten Arbeitsministeriums das seit März verangenen Jahres arbeitende EDS-System als "problematisch und instabil". In zahlreichen Fällen hätten die Unterstützungsleistungen deshalb nur verspätet oder gar nicht ausgezahlt werden können. Man erwäge nun ernsthaft, das komplette System wieder abzuschalten.

Die Aufsichtsbehörde kritisierte indes auch das Verhalten der CSA. Sie habe keinerlei Notfallplanung erarbeitet; eine gründliche Revision des Systems könne aus diesem Grund nicht vor dem zweiten Quartal 2005 beginnen. Wegen der IT-Probleme kündigte CSA-Chef Doug Smith vergangene Woche seinen Rücktritt an. (wh)