EDS-Chef Jordan backt kleinere Brötchen

20.05.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das fulminante Wachstum der vergangenen Jahre endete für Electronic Data Systems (EDS ) in einer schlimmen Krise. Der seit März amtierende Chief Executive Officer (CEO) Michael Jordan versucht nun, die Ordnung beim weltweit zweitgrößten IT-Dienstleister wiederherzustellen.

Der ehemalige CEO Richard Brown hinterlässt seinem Nachfolger viele Problemfelder. Der neue EDS-Chef Michael Jordan wird sich auf jeden Fall von der Unternehmensstrategie verabschieden müssen, schnelles Wachstum durch Großkundengeschäfte zu erzielen.

Bis Mitte Juni werden sich Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner und Investoren noch gedulden müssen. Erst dann, so kündigte Jordan kürzlich an, werde er sich zum künftigen EDS-Kurs äußern. „Er hört zu, fragt nach, überlegt und wägt ab“, beschreibt Terence Milholland, Chief Information Officer (CIO) und Chief Technology Officer (CTO) der EDS Corp., den Stil des neuen EDS-Chefs. „Die Mitarbeiter haben Vertrauen. Sie sind sich sicher, dass die Entscheidungen, die Jordan fällen wird, durchdacht sind.“

Zu schnelles Wachstum mit Großkunden

Schon mit der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen ließ sich der Topmanager Zeit. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte er Aufsichtsrat, Investoren und Analysten um einen zweiwöchigen Aufschub gebeten, um sich ein eigenes Bild vom Unternehmen zu machen und die Daten und Projekte einer Prüfung zu unterziehen. Dabei förderte Jordan einen maroden Outsourcing-Vertrag mit dem Navy Marine Corps zutage, der exemplarisch von Strategie, Versäumnissen und Fehlern seines Vorgängers Richard Brown gekennzeichnet ist.