Editorial Man sieht sich in Hannover

04.03.1994

Von der Nervositaet, die bei vielen alten CeBIT-Hasen diesmal so kurz vor dem Hannoveraner Messespektakel zu beobachten ist, sollten sich die Teilnehmer aus den neuen Bundeslaendern nicht anstecken lassen. Ein befuerchteter Besucherrueckgang ist nicht ihr Problem. Die CeBIT-Praesenz eroeffnet in jedem Fall neue Geschaeftschancen fuer Ostanbieter. Ein Stueck Normalitaet bedeutet es denn auch, wenn erkennbar wird, dass es im Produktangebot kaum noch ein West-Ost-Gefaelle gibt. Die DV- Loesungen aus Thueringen, Sachsen, Brandenburg oder Mecklenburg koennen sich sehen lassen. Und doch waere es fuer die ostdeutschen Anbieter gefaehrlich, zu viel auf die CeBIT-Karte zu setzen. Der Computermarkt kennt keine Fruehlingsgefuehle. Die Anwender sind kritischer geworden - eine Entwicklung, die weitsichtige Marketiers nur begruessen koennen. Zufriedene Kunden sind das groesste Kapital. Sie befinden ein Produkt fuer gut, nicht die Werbeleute der Anbieter. Beruhigend auch zu wissen, dass Groesse bei weitem nicht alles ist. So gesehen kann eigentlich nichts schiefgehen in Hannover. Man sieht sich.