EDI-Provider müssen sich wandeln

20.02.2002
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Betreiber von klassischen EDI-Netzen gelten als Infrastrukturexperten, nicht jedoch als Spezialisten für die Integration und Modellierung von Geschäftsprozessen. Derartiges Know-how müssten sie aber vorweisen, wollen sie neue Kundengruppen im Bereich E-Commerce erschließen.

Seit etwa drei Jahren dominieren Begriffe wie Internet, E-Commerce und XML die Gesprächsrunden, wenn IT-Manager über die Anbindung von Geschäftspartnern sprechen. Ein Blick auf die Größenverhältnisse zwischen Web-basierendem E-Commerce und klassischem Electronic Data Interchange (EDI) klärt jedoch die wahren Verhältnisse: Internet-Techniken spielen im tatsächlichen Geschäftsverkehr derzeit noch eine untergeordnete Rolle.

Weltweites Handelsvolumen von EDI und E-Commerce: Nach wie vor wird das Gros der digital vermittelten Handelsvolumen via klassischen EDI-Diensten abgewickelt, doch E-Commerce-Verfahren gewinnen an Bedeutung (Angaben in Billionen Dollar).    Quelle: IDC
Weltweites Handelsvolumen von EDI und E-Commerce: Nach wie vor wird das Gros der digital vermittelten Handelsvolumen via klassischen EDI-Diensten abgewickelt, doch E-Commerce-Verfahren gewinnen an Bedeutung (Angaben in Billionen Dollar).    Quelle: IDC

Im Jahr 2001 wurden laut IDC Waren und Dienste im Wert von 300 Milliarden Dollar über Web-basierende E-Commerce-Systeme verkauft. Klassische EDI-Systeme, die von Service-Providern wie der General-Electric-Division Global Exchange Services (GXS), IBM, Peregrine und Sterling Commerce betrieben wurden, vermittelten hingegen Geschäftsvolumen in Höhe von 1,8 Billionen Dollar, also den sechsfachen Wert.

Chancen und Gefahren der Web-Techniken

Dennoch müssen die Betreiber die Internet- Techniken ernst nehmen, bergen sie doch sowohl Chancen als auch Gefahren. So können Web-Techniken wie Shops, Marktplätze und vor allem XML den Weg ebnen, die herkömmlichen EDI-Angebote auszuweiten und anzureichern.