Computerausschlachten rentiert sich offenbar:

Edelmetallgewinnung aus dem Rechner

21.10.1983

NEW YORK (CW) - Die DV-Branche hat einen neuen Ableger: Immer mehr Unternehmen schlachten professionell veraltete Rechenanlagen aus, um die darin enthaltene Edelmetalle zu "rezyklieren".

Neben einem Rotterdamer "Pionier" haben sich nach Angaben des US-Magazins "MIS" jetzt auch vier amerikanische Unternehmen auf diesem Sektor engagiert. Sie kaufen ausrangierte Computer auf, lösen die Verkabelung, die Gold, Silber und Kupfer enthält, und schmelzen sie ein. In einem mehrwöchigen Reinigungsprozeß werden die einzelnen Metalle getrennt und dann an verschiedene Abnehmer verkauft.

Ein Beispiel ist die Forsythe Computer Associates in Chicago. Das Unternehmen "verarbeitet" etwa 200 Mainframes pro Monat. Es sieht sich als Service-Gesellschaft, die dem Computereigentümer 85 Prozent des Edelmetallanfalls zurückliefert und sich selbst eine Kommission in Höhe von 15 Prozent einbehält. Die "Schmelzergebnisse" von Forsythe im letzten Jahr: 2842 Unzen Silber, 1026 Unzen Gold, 6,7 Unzen Platin, 155 Unzen Palladium und 8804 Pfund Kupfer.

Die Ausbeute beim Ausschlachtenz der Rechner ist laut MIS allerdings sehr unterschiedlich, sie bewegt sich normalerweise zwischen 1400 und mehr als 8000 US-Dollar. Den mit 22000 Dollar bisher größten Erlös brachte ein altes IBM-Modell, das mit einem hohen Anteil von goldplattierten Speicherplatten ausgestattet war.