Dokumentenverwaltung

ECM-Projekte trotzen der Wirtschaftslage

24.02.2009
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Noch hält die große Mehrheit der deutschen Anwender an ihren Vorhaben für Enterprise Content Management fest. Doch erste Einsparungen beginnen, und Fragen zur Wirtschaftlichkeit rücken in den Vordergrund.

Dieses Bild zeichnet eine aktuelle Umfrage des auf ECM spezialisierten Beratungshauses Pentadoc. Es hatte Mitte Januar 211 Unternehmensvertreter aus Deutschland zum Stand ihrer ECM-Projekte angesichts der Finanzkrise interviewt. Danach sehen 64 Prozent der Anwender aktuell keine Auswirkungen auf bereits geplante Vorhaben. Nur 18 Prozent hätten ihre Budgets bereits kürzen beziehungsweise Teilprojekte nach hinten verschieben müssen. Einen vorläufigen Stopp des ECM-Projekts aufgrund der Finanzkrise mussten bisher lediglich drei Prozent der Befragten hinnehmen.

Dargestellt sind die Techniken, in die ECM-Anwender und Neulinge in den nächsten Monaten investieren wollen.
Dargestellt sind die Techniken, in die ECM-Anwender und Neulinge in den nächsten Monaten investieren wollen.
Foto: Pentadoc

Laut Untersuchung setzt damit zunächst die große Mehrheit der Unternehmen die Optimierung ihrer Geschäftsprozesse mit Hilfe von ECM-Produkten fort - wenn auch vermutlich weniger ambitioniert und mit einem stärkeren Blick auf den erzielbaren Return on Invest (RoI) (siehe auch die Tipps für das Projekt-Management).

Es sei erkennbar, dass Anwender ihre Projekte wieder detaillierter bewerten würden als zuvor, so die Autoren. Dabei dominiert bei fast 87 Prozent der Befragten das Kriterium der Wirtschaftlichkeit von ECM-Lösungen. Für die zahlreichen Anbieter im Markt wachse damit weiter der Druck, in der nächsten Zeit die finanziellen Vorteile und Möglichkeiten ihrer Produkte transparent und glaubwürdig darstellen zu können (zumindest 2008 machten die Anbieter gute Geschäfte).

Scanner, Workflow-Technik und Outsourcing

Im Einzelnen erwartet Pentadoc, dass Unternehmen, die noch keine umfassenden ECM-Lösungen einsetzen, in den kommenden Monaten vor allem Technologiekomponenten wie Scanner oder elektronische Archivsysteme kaufen. Unternehmen hingegen, die bereits eine ECM-Lösung im Einsatz haben, würden vor allem Workflow-Technik nachfragen, mit der sich die interne Vorgangsbearbeitung weiter beschleunigen lässt (siehe auch den Ratgeber zur Produktauswahl von ECM-Software).

Zudem denken wieder mehr Unternehmen über eine Auslagerung ganzer Geschäftsprozesse mittels Outsourcing oder Application Service Providing (ASP) nach. Immerhin 13 Prozent der Befragten sehen hierin einen wichtigen Trend in der nächsten Zeit. Und so erlebt dieses Marktsegment, das lange Zeit schwer gegen mangelnde Akzeptanz und Vertrauensproblemen kämpfen musste, im Rahmen der Finanzkrise einen Aufschwung, schließt Pentadoc.