E-Procurement

Ecl@ss-Standard soll internationale Beschaffung vereinfachen

05.05.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Der Produktbeschreibungsstandard soll künftig stärker als bisher über Landesgrenzen hinweg E-Procurement-Prozesse unterstützen. Ferner will der Ecl@ss-Verein die Verbreitung der Spezifikation im Mittelstand fördern und sie mit branchenspezifischen Produktklassifizierungen harmonisieren.

Bei der Beschaffung können Unternehmen Geld sparen. Da Firmen auf Rohstoffpreise und Personalkosten nur begrenzt Einfluss haben, bieten IT-Prozesse Potenzial für Verbesserungen. Der elektronische Einkauf (E-Procurement) von Artikeln und Dienstleistungen ist für große Firmen beinah schon ein alter Hut. Nun zeigt auch der Mittelstand Interesse. Er tut dies einerseits aus eigenem Antrieb, da er die Vorteile von E-Procurement erkannt hat. Andererseits zwingen ihn seine Kunden, die er beliefert, bestimmte Standards und Verfahren abzubilden. Einer der einzuhaltenden Standards ist "Ecl@ss", der zum Ziel hat, Produktbeschreibungen im Industriebereich zu vereinheitlichen.

Eindeutige Produktklassifizierungen und Merkmale sind eine Voraussetzung für firmenübergreifende Transaktionen zwischen Kunden und Lieferanten ohne inhaltliche Brüche. Die Software auf beiden Seiten muss entsprechend konfiguriert sein. Die Beschreibung einer Schraube im Katalog eines Schraubenhändlers beispielsweise soll so allgemeingültig sein, dass ein Käufer das gewünschte Produkt anhand von Merkmalen sicher findet und in den elektronischen Warenkorb legen kann.

Ecl@ss nimmt Kurs auf China

Mit Hilfe eines einheitlichen Klassifizierungsstandards lassen sich Geschäftsprozesse effizienter gestalten und Medienbrüche vermeiden.
Mit Hilfe eines einheitlichen Klassifizierungsstandards lassen sich Geschäftsprozesse effizienter gestalten und Medienbrüche vermeiden.
Foto: Ecl@ss

In Deutschland entstanden, schickt sich Ecl@ss nun an, ein weltweit akzeptierter Standard zu werden. Hinter Ecl@ss steckt ein Verein, in dem Kunden, Lieferanten und Softwarehersteller vertreten sind. Mittlerweile unterhält die Organisation Niederlassungen in den USA, China, Frankreich und Österreich. Die Internationalisierung ist notwendig, da Unternehmen, die in aller Welt produzieren, auch weltweit beschaffen müssen. Siemens beispielsweise hat sich auf Ecl@ss festgelegt. Der Konzern unterhält neun Beschaffungszentren, eines davon in China. Mit dem chinesischen Normungsinstitut führt Ecl@ss derzeit Gespräche, um Anwendern wie dem deutschen Großunternehmen das Ausrollen von IT-gestützten Beschaffungsprozessen zu erleichtern. Dies wird auch ein Thema der Messeaktivitäten von Ecl@ss im Rahmen der Fachmesse "E-Procure & Supply" sein, die vom 7. bis 8. Mai in Nürnberg stattfindet.