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Ebay legt glänzende Zahlen vor

16.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der augenblicklichen Konjunkturflaute schwimmt Ebay gegen den Trend: Das US-amerikanische Online-Auktionshaus hat in seinem vierten Geschäftsquartal einen Umsatz von 219,4 Millionen Dollar erwirtschaftet. Das sind 64 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und deutlich mehr als die zuvor angekündigten 200 bis 210 Millionen Dollar. Der Nettogewinn stieg um 8,7 Prozent auf 25,9 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie. Besonders positiv entwickelte sich das internationale Geschäft, das im vierten Geschäftsquartal erstmals einen operativen Profit aufweisen konnte und 18 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte. In den drei Monaten zuvor lag der Anteil des Auslandsgeschäfts noch bei 16 Prozent der Gesamteinnahmen. Die deutsche Online-Auktionsseite steigerte ihren Umsatz vom dritten auf das vierte Geschäftsquartal sogar um 51 Prozent.

Die Nachfrage richtete sich im abgelaufenen Berichtszeitraum besonders auf Autos, Computer, elektronische Geräte und Sammlerartikel. Auch die Festpreis-Einkaufsvariante wuchs von 16 Prozent Anteil am Gesamtumsatz im dritten Geschäftsquartal auf nunmehr 19 Prozent. Bei dieser Methode können die Anwender sofort zu einem festen Preis kaufen, statt wie bei den Auktionen tagelang darauf zu warten, ob ihr Gebot angenommen wurde.

Im gesamten Geschäftsjahr 2001 verbuchte Ebay einen Nettogewinn von 90,4 Millionen Dollar oder 32 Cent je Aktie. Das ist fast das Doppelte von dem 2000 erwirtschafteten Profit von 48,3 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Anteilschein. Die Einnahmen stiegen um 74 Prozent auf 748,8 Millionen Dollar.

Im ersten Halbjahr 2002 erwartet Ebay Einnahmen zwischen 490 und 510 Millionen Dollar. Das sind fünf bis sieben Millionen mehr als die zuvor veröffentlichte Prognose des Unternehmens. Der Pro-Forma-Gewinn soll bei 32 bis 33 Cent je Aktie liegen.

Trotz der guten Nachrichten sank die Ebay-Aktie am gestrigen Dienstag im nachbörslichen Handel von 64,03 auf 60,65 Dollar. Analysten vermuten, dass die Anleger noch bessere Ergebnisse erwartet hatten, da Ebay in der Vergangenheit stets sehr konservative Prognosen abgab. (ka)