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Deal mit den Gründern

Ebay kann sich von Skype trennen

09.11.2009
Der Weg für den Verkauf des Internettelefonie-Dienstes Skype ist frei. Der bisherige Eigentümer Ebay einigte sich mit den beiden Gründern, die gegen das Geschäft geklagt hatten.

Niklas Zennström und Janus Friis bekommen als Teil der Einigung 14 Prozent an Skype. Sie hatten die Firma 2005 für 2,6 Milliarden Dollar an das weltgrößte Auktionshaus Ebay verkauft. Zuletzt wollten sie den Kauf von Skype durch eine Investorengruppe stoppen. Sie machten geltend, dass ihnen immer noch die Rechte an einer Schlüsseltechnologie des Dienstes gehörten und warfen Ebay und den Käufern Urheberrechtsverletzungen vor. Nach der Einigung übernehme wie geplant eine Investorengruppe den Mehrheitsanteil von nun 56 Prozent an Skype, teilte Ebay am Freitag mit. Ebay selbst werde weiter mit 30 Prozent im Boot bleiben. Ursprünglich sollten die Investoren um den Internet-Pionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen für 1,9 Milliarden Dollar 65 Prozent an Skype bekommen.

Skype ist nun Eigentümer der zuvor von einer neuen Firma der Gründer, Joltid, nur lizenzierten Schlüssel-Software. Zennström und Friis wollen auch eine Kapitalspritze in nicht genannter Höhe beisteuern, wie Skype mitteilte. Mit dem nun beschlossenen Verkauf wird Skype mit 2,75 Milliarden Dollar bewertet. Die Investorengruppe wird angeführt von der Investment-Gesellschaft Silver Lake. Der Verkauf soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Ebay wollte sich schon seit geraumer Zeit von dem Internettelefonie-Dienst trennen. Die erhofften Synergieeffekte waren ausgeblieben, das Auktionshaus musste eine Milliarden-Abschreibung auf den teuren Zukauf vornehmen. Im abgelaufenen Quartal gewann Skype gut 40 Millionen neue Kunden und hat nun mehr als 520 Millionen registrierte Nutzer. Der Quartalsumsatz stieg um 29 Prozent auf 185 Millionen Dollar. Die eher moderaten Erlöse erklären sich damit, dass Skype-Nutzer untereinander kostenlos über das Internet telefonieren und Textnachrichten verschicken können. Geld verdient die Firma vor allem bei Gesprächen mit dem gewöhnlichen Telefon-Netz. (dpa/ajf)