Bei der neuen Technik handelt es sich allerdings nicht - wie die Abkürzung API (Application Programming Interface) nahe legt - um eine neue Programmier-Schnittstelle, sondern lediglich um eine XML-basierte Software, mit der sich Ebay-Inhalte auf anderen Websites darstellen lassen, ohne dass der Besucher die Ebay-Homepage aufrufen muss.
Anbieter, die Auktionen in ihre Website integrieren wollen, können zwischen verschiedenen Kategorien - für allgemeine Auktionen oder für spezielle Produkte - wählen. Der Betreiber einer Website für Fußballfans könnte zum Beispiel Auktionen mit Sportausrüstung und Fanartikeln buchen. Auch Kategorien aus Ebays Online-Marktplatz "Half.com", auf dem zu festen Preisen gehandelt wird, sollen sich über die neue Technik auf Sites anderer Anbieter anzeigen lassen.
Ein Bezahlsystem - etwa Transaktionsgebühren bei Artikeln aus gebuchten Kategorien - ist geplant, Details stehen jedoch noch nicht fest. Auch bei Sites, die großen Traffic generieren, ist Firmenvertretern zufolge eine Umsatzbeteiligung denkbar. Außerdem will das Online-Auktionhaus ein Entwicklerprogramm starten, in dessen Rahmen Programmierer und Drittanbieter Anwendungen schreiben können, die auf Ebay API basieren.
Laut Ebay eröffnet das neue Verfahren Site-Betreibern die Möglichkeit, in den elektronischen Handel einzusteigen, ohne in den Aufbau eines eigenen Shops investieren zu müssen. Auch neue Services - etwa im mobilen Bereich - ließen sich auf diese Weise ohne großen Aufwand erschließen. Dass die neue Software eine Plattform schafft, "die den E-Commerce etablieren wird", wie es großspurig bei Ebay heißt, erscheint allerdings etwas übertrieben. Zudem sind sich die Experten einig, dass der elektronische Handel vor allem im Business-to-Business-Bereich wachsen wird - Ebays Kerngeschäft ist jedoch in erster Linie Business-to-Consumer-orientiert.