Wegen des kurzzeitigen Domain-Wechsels von ebay.de vom vergangenen Freitag drohen dem Betreiber der Auktionsplattform Entschädigungsforderungen. Unbekannte hatten die Seite gekapert und die Besucher auf eine Spieleseite umgeleitet, die dem Ansturm jedoch nicht gewachsen war und zusammenbrach. In der Folge konnten viele Ebay-Nutzer keine Angebote abgeben, den Verkäufern entstand somit finanzieller Schaden.

Wie das Magazin "PC Professional" berichtet schließen die Geschäftsbedingungen von Ebay Schadensersatz nur dann aus, wenn technische Störungen zugrunde liegen, die Domain-Kaperung zählt aber nicht dazu. Allerdings dürfte den Kunden der der Nachweis des entstandenen Schadens schwer fallen. Das letzte Wort werden wohl die Juristen haben.

Gleichzeitig steht die Denic, Verwaltungsorganisation der .de-Domains, in der Kritik. Sie ist auf einen Antrag mit gefälschten Angaben hereingefallen, der den Umzug von ebay.de zum Ziel hatte. Denics Bitte um Bestätigung des Umzugs bei Ebay blieb fünf Tage unbeantwortet. Schließlich wertete Denic die fehlende Antwort als Zustimmung – und das ist laut "PC Professional" offenbar unüblich. Die Betrüger hatten es zudem auf die Seiten amazon.de und web.de abgesehen, waren dort aber gescheitert. Bei ebay.de konnte der Coup nur aufgrund der ausbleibenden Antwort gelingen. Die Frage wird nun sein, inwiefern Ebay fahrlässig gehandelt hat. (jha)