Service-Aktivitäten sollen ausgeweitet werden

Easy Software konnte 1999 zulegen

14.04.2000
FRANKFURT/M. - Gegenüber dem Vorjahr konnte sich die Easy Software AG beim Umsatz und Jahresüberschuss beträchtlich steigern. In den nächsten Jahren wird dies nach den Prognosen der Easy-Verantwortlichen auch so bleiben. Dabei haben der Ausbau des Servicegeschäfts und der US-Aktivitäten oberste Priorität.Von Beate Kneuse*

Der Mülheimer Spezialist für Dokumenten-Management-Systeme (DMS) kam 1999 auf einen Gruppenumsatz von 50,32 Millionen Mark, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 67,7 Prozent entspricht. Der Löwenanteil entfiel dabei mit 66 Prozent auf das Lizenzgeschäft, gefolgt von den Dienstleistungen, die 19 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerten. Sehen lassen kann sich auch der Jahresüberschuss. Er legte gegenüber 1998 um rund 74 Prozent von 2,7 auf 4,7 Millionen Mark zu.

Wachstum weitgehend aus eigener KraftRund 85 Prozent der Einnahmen schaffte Easy aus eigener Kraft. Den Rest steuerten die 1999 zu 91 Prozent übernommene Scan Optic Gesellschaft für Scanner und optische Speichertechnologien mbH, Mülheim, bei, die auf die Digitalisierung von Dokumenten spezialisiert ist, sowie die 51-prozentige Mehrheitsbeteiligung an der Solsys-Gruppe in Österreich, Frankreich und Tschechien, über die Easy den Einstieg in den IBM AS/400-Markt realisierte. Noch nicht niedergeschlagen hat sich im Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahres die 83,3-prozentige Beteiligung an der Zeres GmbH, einem Spezialist für selbstlernende Software zur automatischen Dokumentenklassifikation in Bochum.

Bislang keine Bäume ausreißen konnte der DMS-Spezialist in den USA. Mitte 1999 gegründet, befindet sich die Easy Software Inc. in Philadelphia noch in der Start-up-Phase. Dies aber soll sich im laufenden Jahr ändern. Mittlerweile wurde der US-amerikanische SAP-Consultant Whittman-Hart als Partner gewonnen. Gleichwohl ist man laut Finanzchef Bernd Brücker auf der Suche nach einem Übernahmekandidaten, der in den USA über ein üppiges Partnernetz verfügt. Nach den Vorstellungen von Vorstandssprecher Jörg Pläsker soll das US-Geschäft in den kommenden drei bis vier Jahren den größten Teil des Auslandsumsatzes ausmachen, der sich dann auf 50 Prozent belaufen soll.

Neben der Verstärkung der internationalen Aktivitäten liebäugeln die Easy-Lenker vor allem mit dem Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts. "Das Ringen um die besten Positionen im DMS-Markt wird durch die Servicequalität entschieden", ist sich Ex-Filenet-Manager Brückner sicher. Schnelle Abhilfe schaffen soll, wie es auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens hieß, die Übernahme von ein oder zwei Beratungshäusern, die auf den DMS-Bereich fokussiert sind.

So scheint denn den Wachstumszielen von Easy Software nichts im Wege zu stehen. Für das laufende Jahr ist ein Umsatzanstieg auf 84 Millionen Mark geplant, 2001 sollen die Einnahmen auf 124 Millionen zulegen. Dazu soll das Dienstleistungsgeschäft dann 26 Prozent beisteuern. Beim Jahresüberschuss sind bis Ende Dezember 7,7 Millionen Mark, für 2001 rund 13 Millionen angepeilt.

* Beate Kneuse ist freie Journalistin in München.