Ermittlungen wegen Anlagebetrugs

Earthlink-Gründer unter Verdacht

06.07.2001
MÜNCHEN (CW) - In die Ermittlungen gegen Reed Slatkin, den Mitbegünder des amerikanischen Internet-Service-Providers (ISP) Earthlink, hat sich jetzt das FBI eingeschaltet. Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) wirft Slatkin Anlagebetrug in mehreren hundert Fällen vor.

Slatkin, der Mitbegründer und ehemalige Co-Chairman von Earthlink, der auch das Startkapital für den ISP zur Verfügung gestellt hatte, soll Hollywood-Prominenente und andere private Anleger schon seit Jahren um ihr Geld betrogen haben. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat das FBI vergangene Woche das Haus von Slatkins Nachbarn Ronald Rakow, der sich selbst als Geschäftspartner von Slatkin bezeichnet, nach entsprechenden Beweisen durchsucht.

Slatkins Machenschaften waren im April dieses Jahres ans Tageslicht gekommen, nachdem ihn zahlreiche private Anleger, die ihn mit der Verwaltung ihres Vermögens beauftragt hatten, wegen Betrugs verklagt hatten. Slatkin war daraufhin als Co-Chairman von Earthlink zurückgetreten. Laut SEC geht es um mindestens 230 Millionen Dollar von rund 500 Kunden. Die Gläubiger sprechen sogar von insgesamt 600 Millionen Dollar und 900 Geschädigten. Am 1. Mai beantragte Slatkin persönlichen Gläubigerschutz. Zehn Tage später verklagte ihn die SEC.