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E-Stamp hat ausgestempelt

28.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Anbieter E-Stamp, Pionier des Internet-Frankierwesens, zieht sich aus dem unprofitablen Geschäft mit digitalen Briefmarken zurück. Statt dessen will sich die Company auf Internet-basierte Logistiklösungen stürzen. Die Kosten für die Akquise von Neukunden hätten in keinem Verhältnis zu den anschließend erzielten Umsätzen gestanden, erklärte E-Stamp. Gleichzeitig hätten sich regulatorische Hemmnisse, etwa die Blockade spezieller Online-Rabatte durch den U.S. Postal Service, negativ auf das Geschäftsmodell ausgewirkt. "Aus Business-Sicht macht das einfach keinen Sinn mehr", erklärte President und Chief Executive Officer Bo Ewald. "Wir tun besser daran, unsere Leute auf die Logistik anzusetzen."

E-Stamp hatte die Neuausrichtung bereits im vergangenen Mai mit der Übernahme von Infinity Logistics und Automated Logistics in die Wege geleitet. Seither hat die Company nach eigenen Angaben entsprechende Spezialsoftware für 1,8 Millionen Dollar verkauft. Im Zuge der Restrukturierung wird das Unternehmen rund 30 Prozent seiner Belegschaft entlassen, um Kosten zu sparen (Computerwoche online berichtete).