Abo-Commerce, Omni-Channel und mehr

E-Payment-Trends

18.12.2013
Von Mirko Hüllemann
Der Online-Handel wächst und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Neue Rahmenbedingungen, wie etwa die Umstellung auf den gemeinsamen europäischen Zahlungsraum SEPA, neue gesetzliche Regelungen, Änderungen im Kaufverhalten der Konsumenten und auch neue Geschäftsmodelle, stellen E-Commerce-Betreiber vor komplexe Herausforderungen.

Zugleich eröffnen diese Veränderungen aber die Chance auf Umsatzsteigerungen. Das sind die die fünf wichtigsten E-Payment-Trends, und das sollte Online-Händler beachten:

1. Internationalisierung

Der E-Commerce in Deutschland hat sich neben dem stationären Handel in den vergangenen Jahren als Verkaufskanal etabliert. Für viele Unternehmen - ganz gleich ob Global Player, Mittelständler oder Start-up - ist es inzwischen selbstverständlich, Produkte und Dienstleistungen im Internet anzubieten. Laut "Europe B2C Ecommerce Report 2013" von Ecommerce Europe wuchs der Umsatz im europäischen Online-Handel im Jahr 2012 um 19 Prozent auf über 310 Milliarden Euro. Die größten Wachstumsmärkte sind dabei die Türkei und Ost-Europa, insbesondere Russland. Vor diesem Hintergrund sollten Online-Händler, deren Webshops bislang auf den deutschen Markt beschränkt waren, ernsthaft in Betracht ziehen, ihre Präsenz 2014 auf das europäische und internationale Ausland zu erweitern.

Einen Online-Shop nur in verschiedenen Sprachversionen zu offerieren, ist für eine Internationalisierung des Geschäfts aber noch nicht ausreichend. Neben der Sprache und entsprechender Logistik ist auch das Angebot landesspezifischer Zahlungsmittel ein bedeutendes Erfolgskriterium. Aufgrund der Komplexität dieses Vorhabens empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenen Zahlungsinstitut.

Ein solches Zahlungsinstitut kann sämtliche Zahlungsmethoden über eine einzige Schnittstelle an einen Webshop anbinden, ohne dass Händler bei einer Bank vor Ort ein Konto eröffnen müssen. Vielmehr wickelt das Zahlungsinstitut europaweite Transaktionen über eigens eingerichtete Treuhandkonten sicher ab.Wichtigstes Zahlungsmittel im internationalen E-Commerce ist und bleibt die Kreditkarte. Daneben gibt es in jedem europäischen Land gewisse Vorlieben für eine bestimmte Bezahlart. Während beispielsweise Schecks in Deutschland im Grunde nicht mehr eingesetzt werden, lösen immer noch rund zwölf Prozent der Franzosen Schecks ein - sogar im E-Commerce. Und in Italien ist es gang und gäbe, dass Endkunden die Rechnung für Waren, die sie online bestellt haben, am Postschalter mittels Bareinzahlung begleichen.

Darum sollten ins europäische Ausland expandierende Online-Händler neben der Kreditkarte weitere landesspezifische Zahlungsverfahren im Portfolio haben: MAESTRO in Großbritannien, EPS in Österreich, IDEAL in den Niederlanden, Dankort in Dänemark, Carte Bleue in Frankreich, Carta postepay in Italien, 4B in Spanien etc. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für die unterschiedlichen Bezahlarten mitunter stark variieren. Denn die Höhe der Kosten ist unter anderem abhängig von der jeweiligen Branche, dem Umsatz des Händlers oder auch seinem Firmensitz. Auch fallen ohne ein Zahlungsinstitut als Partner zusätzliche Kontoführungsgebühren der Bank vor Ort an.