E- oder U-Artikel?

14.12.2004

Was hat Oracles Übernahme von Peoplesoft mit dem Kartellprozess gegen Microsoft zu tun? Welchen Bezug haben beide Themen zu SCOs einsamem Ritt gegen die große Windmühle, die da Open-Source-Community heißt? Sie werden nicht draufkommen. Allen drei Themen ist gemeinsam, dass sie in den letzten Jahren unsere redaktionellen Dauerbrenner waren. Zeile um Zeile haben wir damit gefüllt, um Sie, liebe Leser, zu informieren.

Diese Entscheidung war intern nicht unumstritten. Im Gegenteil. "Schon wieder der Prozess, schon wieder Ellisons Sprüche, schon wieder SCOs leere Drohungen - das will doch keiner mehr lesen", meckerten die einen. "Wir müssen das bringen", entgegneten die anderen. "Unsere Leser wollen wissen, ob ihre Investitionen in Microsoft-, Peoplesoft- oder Open-Source-Produkte sicher sind."

Weil der interne Frieden nicht anders herzustellen war, haben wir Sie, liebe Leser, intensiv befragt. Und siehe da: Alle drei Themen, so zeigte die Umfrage, sind für Sie von höchstem Interesse. "Sieg", feixten die redaktionellen Bewahrer. "Na klar" konterten die Zweifler, "und den Playboy lesen diese Leute wegen der Interviews. Die Teilnehmer wollten nicht Fragen beantworten, sondern einen Handheld gewinnen. Und weil sie den gewinnen wollten, haben sie ihre Adressen angegeben. Und weil sie diese angegeben haben, haben sie Antworten gegeben, die wir von ihnen erwartet haben. Wär doch peinlich, wenn sich ein IT-Professional eigentlich nur für schicke Handys interessiert."

Bei so vielen starken Argumenten standen die Linientreuen schließlich mit dem Rücken zur Wand. Und weil diese Redaktion demokratische Grundwerte hochhält, rechnen Sie, liebe Leser, bitte damit, dass wir uns ab 2005 Ihren wahren Interessen widmen. Mit Klingeltönen, Edel-Handys und einem Faltbild in der Heftmitte.