E-Mail- und andere Prozesse

07.02.2007
Heute mal aus dem Nähkästchen: Die Meldung, dass seit Januar 2007 elektronische Geschäftskorrespondenzen verpflichtende Angaben brauchen, ist auf computerwoche.de eine Klickkanone! Zur Erinnerung: Das "EHUG" (bitte googeln) ist in Kraft getreten. Es verlangt, dass geschäftliche E-Mails - wie im Briefverkehr längst durchgesetzt - Rechtsform und Sitz der Gesellschaft, Registergericht und Handelsregister-Nummer enthalten müssen. Fehlt die Angabe, droht ein Bußgeld. Die Abmahnanwälte sind schon unterwegs.

Wir dürfen an dieser Stelle eine vorbildliche Pressemitteilung der Group Technologies AG zitieren, aus der klar hervorgeht, dass diesem Problem mit einfachen Signaturänderungen keineswegs beizukommen ist. Wir brauchen eine "Lösung zur Erfüllung dieser gesetzlichen Anforderungen", denn nur dann bekommen wir "einen rechtssicheren E-Mail-Prozess" hin. Und den wollen wir ja lieber als jeden anderen Prozess.

Apropos Prozess. Unser Textchef kann das Wort nicht mehr hören. Überall Prozesse. Neuerdings redigiert er - im Prozess der Textkorrektur - ständig "Vorgang" oder "Ablauf" in unsere Texte. Ganz als wolle er den Prozess für die Abmahnanwälte reservieren. Wie hört sich das denn an: Geschäfts-Ablauf-Management? Ein bisschen wie Durchfall, oder?

Aber zurück zum Thema. Das EHUG ist ein Lüftchen im Vergleich zu dem Tornado, der über dem Atlantik naht. Die Amerikaner wollen Strom sparen und werden deshalb in diesem Jahr ihre Uhren früher (am 11. März) auf die Sommerzeit umstellen als bislang. Für 14 Tage wird die Zeitverschiebung zwischen New York und München sieben Stunden betragen. Mal sehen, wer uns dafür den richtigen Prozess anbietet.